Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Griechenland: Vom Europa-Traum ist (gerade) nicht viel übrig

Griechenland: Vom Europa-Traum ist (gerade) nicht viel übrig
Copyright 
Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopieren Copy to clipboard Copied

1981 macht Griechenland einen großen Schritt nach vorn. Gut sieben Jahre, nachdem sich das Land von der Militärdiktatur befreit hatte, wurden die

WERBUNG

1981 macht Griechenland einen großen Schritt nach vorn. Gut sieben Jahre, nachdem sich das Land von der Militärdiktatur befreit hatte, wurden die Griechen das zehnte Mitglied der damaligen Europäischen Gemeinschaft, die sich später zur Europäischen Union weiterentwickelte. Heute, 34 Jahre nach dem Beitritt, befindet sich Europa mitten in einer schweren Krise. Und Griechenland ist im Herzen dieser Krise. Der linke Regierungschef Alexis Tsipras bereitet den Geldgebern Kopfzerbrechen und dunkle Schatten verfinstern den europäischen Traum.

Eine Situation wie die derzeitige gab es noch nicht. Noch nie in ihrer Geschichte hat die EU bei einem ihrer Mitglieder eine solche Unsicherheit erlebt, nie zuvor hat ein Industriestaat die Pleite riskiert. Selbst um diesen Begriff gibt es Streit, genau so wie um die möglichen Folgen einer Pleite.

Der Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sagte: “Ich nenne bloß die Tatsachen, und die lauten, dass das Programm heute nacht endet und Griechenland, meinen Informationen zufolge, morgen pleite ist.”

Ein Analyst dagegen meint, Griechenland sei gegenüber dem IWF nur in Zahlungsverzug geraten, aber pleite sei das Land nicht Zahlungsverzug, Pleite, alles hängt von der Terminologie und der Reaktion des IWF ab. Eines ist dagegen sicher: Diese Situation ist ein Schlag für das Image des IWF, für seine Glaubwürdigkeit, seine Autorität.

Aber es geht nicht nur um die Schulden beim IWF, die Griechenland nicht bezahlt hat. Auch bei der EZB steht das Land in der Kreide. Und es geht um die Konsequenzen für die Eurozone, für die EU, für den europäischen Traum, die jetzt im Zentrum des Interesses stehen.

Ein Austritt aus dem Euro ist in den Verträgen nicht vorgesehen, entsprechend gibt es kein geplantes Vorgehen für einen Ausstieg. Raus kann man eigentlich nur, wenn man auch die EU verlässt. Und das will Griechenland nicht.

Der Regierungschef hat mehrfach betont, dass sein Land EU-Mitglied bleiben wolle. Immer wieder haben Griechen genau dafür demonstriert. Einen Austritt müsste man also erzwingen, und das wird kaum geschehen.

Niemand weiß im Moment, welche Folgen das Griechendrama für das Land selbst, aber auch für Europa haben wird. Und was soll man künftig mit Ländern machen, die ihre Schulden nicht bezahlen können oder nicht bezahlen wollen? Werden andere Länder diesem Beispiel folgen? Fragen, deren Antworten noch im Ungewissen liegen.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Die EU im Selbstversuch – interaktive Politik im Europa-Erlebniszentrum in Budapest

Europa muss handeln: "Ohne israelische Intervention wären die Drusen in Suwayda ausgelöscht worden"

EVP-Vorsitzender Manfred Weber nach GPS-Sabotage: Wir müssen “aufstehen und uns verteidigen”