Flüchtlinge willkommen in Ungarn!

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Von Anna Flori
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In der Flüchtlingskrise ist Ungarn seit mehreren Wochen das schwarze Schaf. Die Bilder der ungarischen Kamerafrau, die nach syrischen Kindern tritt, haben weltweit Entrüstung hervorgerufen. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban schockiert immer wieder, wenn er in einem Interview z.B. erklärt, dass die meisten Syrer gar nicht vor echter Gefahr geflohen seien und es kein Grundrecht auf ein besseres Leben gebe. Hinzukommen die menschenunwürdigen Zustände im Lager in Röszke und die unter freiem Himmel campierenden Flüchtlinge vor den Bahnhöfen in Budapest.

Soweit das Dunkelungarn, selten hört man allerdings von den zahlreichen ungarischen Freiwilligen, die den Flüchtlingen zur Hilfe kommen. Organisationen wie das Rote Kreuz, Migration Aid, die Baptisten und die Malteser arbeiten seit Wochen rund um die Uhr. Migration Aid kritisierte mehrmals die Untätigkeit der ungarischen Regierung und erklärte: “Der Staat riskiert hier eine Tragödie”.

Für die Flüchtlinge ist Ungarn nur eine Station auf ihrer Reise, sie wollen so schnell wie möglich weiter, meistens nach Deutschland. Angesichts der chaotischen Zustände ist die Stimmung oft gereizt. Die Menschen sind am Ende ihrer Kräfte.

Viele Ungarn gehen täglich zum Bahnhof in Budapest, um den dort gestrandeten Flüchtlingen Nahrung, Decken oder Kleider zu bringen. Sie sammeln auch den Müll ein. Ärzte haben in der Nähe des Nyugati Bahnhofs ein Zelt aufgebaut und behandeln die Menschen. Sie arbeiten freiwillig, für die Medikamente und das Verbandsmaterial sind sie auf Spenden angewiesen. Für die Kinder haben die Freiwilligen einen Projektor organisiert, um “Tom & Jerry”-Cartoons zu zeigen, und einen Zeichenwettbewerb ausgeschrieben. Das helle Ungarn gibt es, dank der Männer und Frauen, die einfach helfen, so gut sie können.

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