Busunglück in Südwestfrankreich: Wie konnte das passieren?

Busunglück in Südwestfrankreich: Wie konnte das passieren?
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Von Alexandra Leistner mit dpa, franceinfo, afp
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Französische Ermittler untersuchen den Unglückshergang. War die Geschwindigkeitsbegrenzung zu hoch?

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Nach dem verheerenden Busunglück in Frankreich haben Ermittler begonnen, den Unglückshergang genauer zu untersuchen. Am Freitagmorgen waren auf einer Landstraße 50 Kilometer östlich von Bordeaux ein Bus und ein Lastwagen kollidiert. Die Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Mindestens 43 Menschen kamen ums Leben.

Im Lastwagen wurde neben dem Fahrer auch dessen dreijähriger Sohn getötet. Acht Menschen konnten sich aus dem Bus retten, vier davon sind schwer verletzt. Die Opfer erlitten Kopfverletzungen und Verbrennungen. Sie wurden zur Behandlung nach Bordeaux gebracht.

In dem Bus war eine Seniorengruppe aus der Region zu einem Ausflug Richtung Süden unterwegs. Laut Staatsanwalt muss noch geprüft werden, ob alle angemeldeten Passagiere im Bus waren. Die Opferzahl könnte gegebenenfalls auf 44 steigen. “Nur die Ermittlungen zu den Verkehrsbedingungen und zu den Spuren des Busses sowie des Lasters werden uns die Geschwindigkeit der Fahrzeuge und Details zum Unfallhergang geben”, erklärte Staatsanwalt Christophe Auger.

Einige Anwohner sagten gegenüber französischen Medien, die hohe Unfallgefahr auf der Strecke sei bekannt gewesen. Die Geschwindigkeit ist dort auf 90 km/h begrenzt, tatsächlich muss man an der Stelle jedoch um einiges langsamer fahren berichtet Daniel Lys, ebenfalls Busfahrer: “In der Kurve konnte man höchstens 40 km/h fahren. Die Fahrbahn ist an der Stelle sehr eng und auch die Kurve ist eng. Seitlich der Fahrbahn ist eine Böschung. Es ist sehr unübersichtlich”, erklärte Lys.

Es ist Frankreichs folgenschwerste Verkehrsunfall seit 1982. Premierminister Manuel Valls sprach von einem “schrecklichen Schock für Frankreich”.

In Puisseguin wurde eine Trauerkapelle für Angehörige der Opfer eingerichtet. Sie soll die ganze Nacht offen bleiben, wie eine Journalistin über Twitter mitteilt.

La chapelle ardente de #Puisseguin va rester ouverte toute la nuit pour rendre hommage aux 43 victimes pic.twitter.com/ojoyTU7JRd

— mathilde dehimi (@mathildedehimi) October 23, 2015

Die Fahrzeuge brannten in kürzester Zeit völlig aus. Die meisten Todesopfer kamen in den Flammen ums Leben.

View of the site where a coach carrying elderly people collided with a truck outside #Puisseguin Reuters/rduvignau</a> <a href="https://t.co/3mIq6mWuik">pic.twitter.com/3mIq6mWuik</a></p>&mdash; Reuters Paris Pix (ReutersParisPix) October 23, 2015

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