Kreml veröffentlicht Sanktionsliste gegen Türkei

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hofft, dass sich die nach dem Abschuss einer russischen SU-24 durch die türkischen Streitkräfte angespannten türkisch-russischen Beziehungen bald wieder entspannen. Auf die von Moskau veröffentlichte Sanktionsliste reagierte er gelassen.
“Wir haben sie evaluiert und das Problem ist jetzt, wie wir diese Frage mit diplomatischen Mittel lösen können, denn die Spannung in der Region beunruhigt uns. Das schädigt beide Seiten. Uns geht es nicht so sehr darum, ohne Schaden aus der Sache herauszukommen, sondern einen Beitrag zum Frieden in der Region zu finden”, erklärte Präsident Erdoğan.
Unter anderem hat der Kreml vom 1. Januar 2016 an die Einfuhr von Hühner- und Putenfleisch, Tomaten, Apfelsinen, Weintrauben und Salz verboten. Schwerwiegender ist die Einführung der Visapflicht für Türken und die Einstellung des Charterflugverkehrs mit der Türkei. Türkische Baufirmen brauchen künftig für Arbeiten in Russland eine Sondergenehmigung.
Der visafreie Reiseverkehr zwischen beiden Ländern war im April 2011 in Kraft getreten und vor allem von Touristen genutzt worden. Zuletzt reisten jährlich etwa vier Millionen Russen in die Türkei, die größte Gruppe nach den Deutschen.
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