Die irakische Regierung hat im Streit um den Einsatz türkischer Truppen im Nordirak offiziell Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat eingereicht. Auslöser
Die irakische Regierung hat im Streit um den Einsatz türkischer Truppen im Nordirak offiziell Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat eingereicht. Auslöser des Konflikts zwischen Ankara und Bagdad sind rund 150 Soldaten, die die Türkei vor knapp zehn Tagen mit etwa 20 Panzern in die nordirakische Region Mossul geschickt hatte.
Nach Angaben aus Ankara war die Truppenbewegung eine Rotation im Rahmen der Ausbildungsmission für kurdische Peschmerga-Kämpfer, die gegen die IS-Miliz kämpfen.
Bagdad hatte die Aktion in der vergangenen Woche als “feindlichen Akt” bezeichnet, nun sprach der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi von einer “gravierenden Verletzung der Souveränität des Irak. “Wir sehen das Entsenden türkischer Streitkräfte ohne Genehmigung nicht als Hilfe im Kampf gegen Terrorismus an”, so Abadi.
Ein Abzug türkischer Truppen komme momentan nicht in Frage, so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan: “Sollen wir auf eine Einladung der irakischen Regierung warten während unserem Land Anschläge drohen? Diesen Luxus können wir uns nicht leisten. Im Gegenteil, wenn die irakische Regierung keine Maßnahmen ergreift, um terroristische Angriffe zu verhindern, die aus dieser Region auf unser Land ausgeführt werden könnten, dann ergreifen wir diese Maßnahmen eben selbst”.
Bagdad stellte der Türkei ein Ultimatum zum Truppenabzug, das jedoch ohne Einlenken Ankaras verstrich. Im Schreiben an den UN-Sicherheitsrat zeigte sich der irakische Außenminister besorgt über die Lage, stellte aber nach eigenen Angaben keine Forderungen.