Kurzes Verschnaufen in britischen Hochwassergebieten

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Von Alexandra Leistner  mit dpa, bbc
Kurzes Verschnaufen in britischen Hochwassergebieten

Für weite Teile Nordenglands, Schottlands und Nordirlands gelten weiterhin Hochwasserwarnungen. In Schottland sind rund 3000 Häuser ohne Strom. Dort waren die Auswirkungen des Nordatlantik-Sturms “Frank” am stärksten. Ein Kajak-Fahrer kam nahe Inverness in den Fluten ums Leben.

Resignation bei dem Vertreter einer örtlichen Unternehmensvereinigung: “Seit den letzten Überschwemmungen im Jahr 2012 wird es immer schlimmer. Wir haben damals deutlich gemacht, dass es Maßnahmen geben muss. Doch wie immer hat die Politik nur Ratgeber einbestellt und ihre Zeit damit vergeudet, Versprechen zu machen, statt das Problem anzugehen”, so Gordon Andrews von der Newton Stewart Business Association.

Nach einem trockenen Silvesterabend soll es am Neujahrstag erneut regnen, so die Prognose. In Nordengland erschwerten starke Winde die Schutzmaßnahmen. Einheimische Helfer wurden von Soldaten beim Schleppen von Sandsäcken unterstützt.

Oppositionsführer Jeremy Corbyn kritisierte bei einem Besuch in York, wo die historische Innenstadt unter Wasser steht, fehlenden Katastrophenschutz. Mehrere Hundert Menschen waren dort evakuiert worden. “Wir sind mit schrecklichen Überschwemmungen konfrontiert. Die Gesellschaft muss in Hochwasserschutz investieren: In Flussgebietsmanagement und in unsere Umweltagentur. Die Kürzung öffentlicher Ausgaben ist keine Antwort”, erklärte Corbyn.

Premierminister David Cameron hatte sich am Montag gegen Kritik gewehrt. Seine Regierung gebe mehr Geld für Schutzmaßnahmen aus als die Vorgänger. Schätzungen zufolge verursachten die Sturmtiefs Eva, Desmond und Frank in Großbritannien einen Schaden von rund 6.8 Milliarden Euro.

Auf Twitter teilen Nutzer die Bilder der Schäden. Ganze Straßenzüge nahe der schottischen Stadt Crathie sind weggeschwemmt, berichtet etwa der schottische Journalist Colin Wight.