Anschlag in Istanbul: Die Türkei erneut im Schockzustand

Anschlag in Istanbul: Die Türkei erneut im Schockzustand
Von Euronews
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Melis Özoğlu: “Die Türkei hat sich gerade erst langsam von dem Schockzustand nach den Anschlägen von Ankara erholt. Jetzt hat ein erneuter

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Melis Özoğlu:
“Die Türkei hat sich gerade erst langsam von dem Schockzustand nach den Anschlägen von Ankara erholt. Jetzt hat ein erneuter Selbstmordanschlag sich auf Istanbuls touristischen Sultanahmet-Platz ereignet.

In Istanbul sprechen wir mit unserem Korrespondeten Bora Bayraktar. Bora, welche Informationen können Sie uns geben?”

Bora Bayraktar:
“Gleich nach dem Anschlag hat die Polizei das Gebiet weiträumig abgesperrt. Forensiker waren dort stundenlang im Einsatz.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Morgen in die Luft gesprengt. Augenzeugen berichten, dass es stark nach Schießpulver gerochen habe und die Gegend in Rauch gehüllt war. Die Explosion soll den Boden zum Beben gebracht haben.

Sie war nicht nur in der Gegend sondern auch in vielen Nachbarvierteln zu hören. Augenzeugen berichten, dass sich der Selbstmordattentäter in unmittelbarer Nähe einer Touristengruppe in die Luft sprengte.”

Melis Özoğlu:
“Verschiedene Außenministerien warnen Reisende in der Türkei, sich von öffentlichten Plätzen und Menschenansammlungen fernzuhalten. Wie ist die Stimmung unter Touristen?”

Bora Bayraktar:
“Als ich kurz nach dem Anschlag zum Sultanahmet-Platz gelaufen bin, sind dort viele Touristen unterwegs gewesen. Es war fast, als hätte sich der Anschlag nie ereignet.

Es befinden sich also durchaus noch einige Touristen in dem Viertel, doch man sollte bedenken, dass sich dieser Anschlag erst vor Kurzem ereignete. Die Geschehnisse und die Warnungen könnten dazu führen, dass weniger Menschen ihre geplanten Reisen überhaupt antreten. Allerdings nehmen Terrordrohungen momentan überall auf der Welt zu. Egal wo man hingeht, so scheint es, muss man sich einer gewissen Gefahr bewusst sein.”

Melis Özoğlu:
“Die Hauptstadt Ankara war in erhöhter Alarmbereitschaft nach dem Anschlag im Oktober. Es gab ein Treffen des Sicherheitsrats. Welche Maßnahmen könnte die Regierung jetzt treffen?”

Bora Bayraktar:
“Im Juli kam es in Suruc zu einem tödlichen Anschlag, danach folgten die Explosionen in Ankara. Die Türkei hat wichtige Schritte eingeleitet. Strenge Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen, um Terroristen daran zu hindern, von Syrien aus in die Türkei einzureisen: Die Grenzkontrollen wurden verschärft, ein elektronisches Überwachungssystem wurde eingeführt. Zudem gibt es jetzt Visumspflicht für Syrer, die aus Drittländern in die Türkei einreisen.

Der Anschlag hat sich nur wenige Tage vor einem Besuch des US-Vizepräsidenten Joe Biden ereignet. Ich denke, die Türkei könnte auf diplomatischer Ebene Unterstützung suchen und andere Länder um Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus bitten.”

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