Wahlen in Taiwan: Regierungspartei Kuomintang könnte abschmieren

Wahlen in Taiwan: Regierungspartei Kuomintang könnte abschmieren
Von Euronews
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Taiwans Präsident Ma Ying-jeou gibt bei der Präsidentschafts- und Parlamentswahl seine Stimme ab; mit einem unguten Gefühl: Sollte es zu einem

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Taiwans Präsident Ma Ying-jeou gibt bei der Präsidentschafts- und Parlamentswahl seine Stimme ab; mit einem unguten Gefühl: Sollte es zu einem Regierungswechsel kommen, so sei die Zukunft ungewiss, sagte Ma, der selbst nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte. Während den Kandidaten Eric Chu von der bisherigen, chinafreundlichen Regierungspartei Kuomintang und James Soong von der Volkspartei kaum Chancen eingeräumt werden, gilt die oppositionelle Tsai Ing-wen von der Fortschrittspartei als mögliche Gewinnerin. Und sie dürfte eher auf Distanz zu China gehen. In den vergangenen acht Jahren hatten die beiden Länder sich vorsichtig angenähert. Tsai wäre die erste Frau im Präsidentenamt Taiwans.

Sie versprach eine berechenbare Politik zu verfolgen und am Status quo festhalten zu wollen. China sieht Taiwan als abtrünnig an und drohen mit einer notfalls gewaltsamen Rückeroberung. Und während die Kuomintang am Ein-China-Grundsatz festhält, ist die Fortschrittspartei aus der Unabhängigkeitsbewegung entstanden. Ob die Kuomintang auch erstmals im Parlament ihre Mehrheit verliert, ist noch offen.

Während die Beziehungen zwischen Peking und Taipeh für das Ausland im Fokus stehen, spielt die schlechte Wirtschaftslage eine wichtige Rolle bei den Wählern. Das Wachstum der fünftgrößten asiatischen Volkswirtschaft lag 2015 unter einem Prozent. Die Real-Einkommen sind seit mehr als zehn Jahren nicht gestiegen. Viele Taiwanesen beklagen, das die Früchte der stark gewachsenen wirtschaftlichen Kooperation mit Festlandchina nicht bei ihnen ankommen. Auch fürchten sie die wachsende Abhängigkeit von China und dessen Einfluss in Taiwan.

Tsai Ing-wen verspricht, als Präsidentin die Handelskontakte zu anderen Ländern auszubauen und die Innovation der heimischen Industrie zu fördern. Auch stellt sie wieder bezahlbaren Wohnraum, eine Abkehr von der Atomkraft und den Ausbau erneuerbarer Energien sowie die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Aussicht.

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