Nach der Erstürmung einer Fähre im nordfranzösischen Calais durch Migranten haben Bewohner und Geschäftsleute mehr Unterstützung für die Hafenstadt
Nach der Erstürmung einer Fähre im nordfranzösischen Calais durch Migranten haben Bewohner und Geschäftsleute mehr Unterstützung für die Hafenstadt gefordert.
Die Wirtschaft von Calais leidet, der Hafen leidet
Unter dem Motto “Schöner Hafen, schöne Stadt” protestierten sie gegen Imageschäden und rückläufige Umsätze durch das “Dschungel” genannte provisorische Flüchtlingscamp an einem Hafenzubringer.
Auch Jean-Marc Puissesseau, Chef der Hafenbehörde, beteiligte sich an der Kundgebung:
“Die Wirtschaft von Calais leidet, der Hafen leidet und deshalb muss hier aufgeräumt werden. Wenn ich aufräumen sage, müssen wir dabei berücksichtigen, dass diese Menschen aus Kriegsländern stammen.”
Mehreren Dutzend Migranten war es am Samstag gelungen, Sperranlagen am Hafen zu überwinden und an Bord der Fähre “Spirit of Britain” zu gelangen.
Die meisten versprechen sich ein besseres Auskommen in Großbritannien als auf dem europäischen Festland und versuchen deshalb immer wieder, illegal auf Lastwagen oder Fähren den Ärmelkanal zu passieren.
Wie das Innenministerium mitteilte, wurden nach dem Eindringen auf die Fähre 35 Menschen festgenommen, darunter 26 Flüchtlinge und neun Mitglieder einer Unterstützergruppe.
British anarchists arrested as migrants stormed Port of Calais https://t.co/FbpLkIjKsipic.twitter.com/SmYon2O6wk
— Telegraph News (@TelegraphNews) January 24, 2016
Der Hafenbetrieb in Calais wurde wegen des Vorfalls vorübergehend eingestellt. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 80 Beamten im Einsatz und brauchte etwa drei Stunden, um der Lage Herr zu werden.
Port of Calais was temporarily closed after migrants stormed on to ship to try and reach UK https://t.co/qdZbDkyNMhpic.twitter.com/CN5aG6moV0
— Sky News (@SkyNews) January 24, 2016
Nach massiver Kritik hatte die französische Regierung die humanitäre Hilfe für Migranten in Calais aufgestockt. Vor kurzem entstand eine Containersiedlung, die 1500 Menschen eine warme Unterkunft bieten soll, finanziert mit Staats- und EU-Geldern.