Gefährliche Hinterlassenschaft: Minenfeld Ost-Ukraine

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Wo Krieg ist, da sind Waffen. Teils deutlich ersichtlich und teils versteckt. Und das macht es vor allem für die Zivilbevölkerung äußerst gefährlich

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Wo Krieg ist, da sind Waffen. Teils deutlich ersichtlich und teils versteckt. Und das macht es vor allem für die Zivilbevölkerung äußerst gefährlich. euronews-Reporter Sergio Cantone ist in den Osten der Ukraine gereist.

“Die Verbreitung von Minen ist ein riesiges Problem in dieser Gegend”, berichtet er. “Dieses Dorf zum Beispiel ist vollständig von Minen umgeben”, berichtet Cantone.

Syze liegt im Raum Luhansk zwischen der Grenze zu Russland und dem Gebiet der selbsterklärten Volksrepublik Luhansk. Kontrolliert wird die Siedlung von der ukrainischen Armee. 13 Menschen leben noch hier, die übrige Bevölkerung ist geflohen. Laut des Minsker Abkommens müssen alle Minen in der festgelegten Sicherheitszone geräumt werden, doch davon ist man noch weit entfernt.

Alexander, ein Bewohner von Syze, dessen Haus an ein Minenfeld grenzt, erzählt, wie er mit der täglichen Gefahr umgeht: “Man kann ausschließlich auf den Wegen gehen, darf weder nach rechts, noch nach links, weder in den Wald noch auf die Felder gehen. Das Geld sollte nicht nach Kiew fließen, sondern in Gebiete wie Lwiw, Donezk und Luhansk gesteckt werden. Es geht nicht nur um Donezk und Luhansk, sondern um die gesamte Ukraine”, so Alexander.

Als unser Reporter Syze besuchte, verteilten Vertreter des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen Decken und warme Kleidung an die Bewohner. Die Minengefahr hat die entlegene Ortschaft noch weiter isoliert.

Eine ukrainische Militärkrankenschwester, die ihr Gesicht vor der Kamera nicht zeigen will, gibt eine düstere Prognose ab. “Wie lange ist der Zweite Weltkrieg schon vorbei, und man findet immer noch Minen. Ich glaube nicht, dass der größte Teil der Minen bald geräumt sein wird. Man wird noch lange Zeit welche entdecken”, sagt sie.

Menschen, die in ihre Heimatorte zurückkehren, seien besonders gefährdet, berichtet die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Oft seien sich diese der Gefahr nicht bewusst.

Die Ukraine ratifizierte 2005 das UN-Übereinkommen zum Verbot von Antipersonenminen und muss im Zuge der Abmachung nach Angaben der Kontrolleure noch mehr als fünfeinhalb Millionen der Sprengkörper vernichten.

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