In Basel hat am frühen Morgen die dortige Fasnacht mit dem traditionellen Morgenstreich begonnen.
In Basel hat am frühen Morgen die dortige Fasnacht mit dem traditionellen Morgenstreich begonnen. Punkt vier Uhr wurde in der stockfinsteren Altstadt das Kommando “Morgestraich – vorwärts marsch!” gegeben. Die einzige protestantische Fasnacht der Welt wird immer am ersten Montag nach Aschermittwoch eröffnet.
Lichter aus in der Stadt und los geht's #FasnachtBS#lässigpic.twitter.com/UwnvWwWVgE
— Marc Janko (@JankoMarc) 15. Februar 2016
Dabei tragen die verschiedenen Fasnachtsvereine Laternen die die Straßen, auf denen Karikaturen und Sprüche das aktuelle Tagesgeschehen auf die Schippe nehmen. So wird zum Beispiel der “Einkaufstourismus” von Schweizern im benachbarten Baden-Württemberg mit Spott bedacht. Viele Schweizer kommen wegen des starken Frankens nach Deutschland, wo sie billig einkaufen können – was der Schweizer Handel nur ungern sieht.
… und ein paar auf den Heimweg und für alle Heimwehbasler sowieso#FasnachtBSpic.twitter.com/7tSiNdP7wa
— Rogǝr (@trami) 15. Februar 2016
Morgestraich! #FasnachtBSpic.twitter.com/OgDxAKh7JH
— Jan Kirchmayr (@JanKirchmayr) 15. Februar 2016
Das Motto der Basler Fasnacht 2016 lautet daher: “Mer mache dicht”. Damit wird auf das Ladensterben in Basel angespielt. Als ein Grund dafür wird die billige deutsche Konkurrenz auf der anderen Seite des Rheins gesehen. Mehrere Traditionsgeschäfte in der Basler Innenstadt hatten im vergangenen Jahr geschlossen.
Begleitet wird der Umzug von traditioneller Fasnachts-Musik, die mit Trommeln und Piccolo-Queflöten gespielt wirde, später dann auch durch die Guggemusik.
Nix für Sie, liebe Fasnachtsmuffel! https://t.co/HQc9c9mZdc ^ak #Basel#Fasnacht#Morgestraichhttps://t.co/7nS3bqm3a2
— SRF News (@srfnews) 15. Februar 2016
Vor dem Hintergrund der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht durch Migranten in Köln hatte die Basler Polizei für den Fasnachts-Auftakt besondere Vorkehrungen getroffen. Einzelheiten dazu gab sie jedoch nicht bekannt. Der Obmann des Basler Fasnachts-Comités, Christoph Bürgin, hatte im Vorfeld erklärt, Flüchtlinge und Migranten sollten in speziellen Kursen mit dem Thema Fasnacht vertraut gemacht werden.
Auch aus Deutschland und Frankreich waren wieder viele Besucher nach Basel gekommen, um das größte Open-Air-Spektakel im alemannischen Kulturraum mitzuerleben. Neben etlichen lokalen Themen gab es auch eines, dass Fußballfans in aller Welt kennen: Der Korruptionsskandal beim Weltverband FIFA und die Sperre für dessen Schweizer Präsidenten Sepp Blatter.
Weitere Höhepunkte bis zum “Ändstraich” am frühen Donnerstagmorgen sind zwei “Cortèges” – große Umzüge mit Tambouren, Pfeifern, Motivwagen-Gruppen und Guggenmusik-Bands. Insgesamt hatten sich 465 kleinere und größere Fasnachts-Cliquen mit Tausenden von Aktiven dazu angesagt. Ab Montagabend sind auch wieder die “Schnitzelbänkler” unterwegs, die in Versen auf Baseldütsch mit Hohn und Spott Missstände und Verfehlungen anprangern.