Migrationsminister Mouzalas: "Die Aktion Österreichs ist feindlich"

Migrationsminister Mouzalas: "Die Aktion Österreichs ist feindlich"
Von Euronews
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Nach dem Treffen der EU-Innenminister in Brüssel sprach Euronews mit dem griechischen Migrationsminister Ioannis Mouzalas über die Spannungen

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Nach dem Treffen der EU-Innenminister in Brüssel sprach Euronews mit dem griechischen Migrationsminister Ioannis Mouzalas über die Spannungen zwischen Athen und Wien und die europäische Flüchtlingspolitik.

Ioannis Mouzalas:
“Österreich hatte ursprünglich den EU-Plan unterstützt, demzufolge keine Grenzen geschlossen sondern die Flüchtlinge registriert und umverteilt werden sollten. Dieser Plan war eindeutig.”

euronews:
“Der Plan wurde nicht umgesetzt.”

Ioannis Mouzalas:
“Der Plan wurde nicht umgesetzt, weil einige Mitgliedsstaaten, zu denen auch Österreich gehört, nationale Lösungen suchen. Wir haben das oft gesagt. Entweder handeln die EU-Staaten gemeinsam oder man handelt einzeln. Österreich war ein befreundetes Land, nun handelt es feindlich. Wir bezeichnen es nicht als ein feindliches Land, doch wir sagen deutlich, dass diese Aktion feindlich ist und unserem Land sowie Europa schadet.”

euronews:
“Gibt es Anzeichen dafür, dass Österreich seine Entscheidungen rückgängig machen wird?”

Ioannis Mouzalas:
“Nein. Wir haben das auch nicht gefordert. Wir haben gesagt, dass wir nicht mehr und nicht weniger als die Umsetzung der schriftlich und mündlich geäußerten Versprechungen erwarten, die beim jüngsten Gipfeltreffen gemacht worden sind. Wir haben unsere Verpflichtungen erfüllt und wir erwarten Solidarität.”

euronews:
“Griechenland hat damit gedroht den Kompromiss mit Großbritannien zu blockieren, sollten in Europa Grenzen geschlossen werden. Die mündlichen Zusagen wurden nicht gehalten. Wie will Griechenland nun angesichts des großen Problems, das es hat, reagieren?”

Ioannis Mouzalas:
“Das ist noch unklar, doch wir glauben weiterhin an das geeinte Europa. Wir hätten das ganze europäische Projekt während des jüngsten Gipfels in die Luft fliegen lassen können, wir hätten uns jedem Dialog verweigern können. Wir vertrauten der EU und den Mitgliedsstaaten. Wir haben uns getäuscht. Häufen sich die gebrochenen Versprechungen, schreiten wir ebenfalls zu Einzelaktionen. Nicht weil wir das wollten, sondern weil uns nichts anderes übrig bleibt.”

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