Als Kurdin an der Front: "Ich träume von Frieden und Freiheit"

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Von Euronews
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Im Schlafraum einer Militärbaracke beginnt für Naishteman ein ganz normaler Tag. Die 19-jährige Kurdin träumt von einem Leben in Frieden und

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Im Schlafraum einer Militärbaracke beginnt für Naishteman ein ganz normaler Tag. Die 19-jährige Kurdin träumt von einem Leben in Frieden und Freiheit. Dafür nimmt sie den Horror an der nordirakischen Front in Kauf. Naishteman entstammt einer Kurdenfamilie, die sich selbst als “revolutionär” bezeichnet. Das hat ihren Lebensweg beeinflusst.

Naishteman, zu deutsch: “Das Heimatland” hat erst vor kurzem einen kurdischen Kameraden geheiratet, der wie sie an der Front kämpft. Allerdings nicht an ihrer Seite.

Sie vermisst ihn zwar, aber auch den Rest ihrer Familie. Übergeordnet ist jedoch der Kampf gegen die IS-Dschihadisten.

Naishteman erläuterte gegenüber euronews-Reporter Mohammed Shaikhibrahim:

“Wir haben keine Angst vor ISIL, wir werden unser Land weiter verteidigen. Wir kämpfen bis zum letzten Atemzug und werden keine Geländegewinne zulassen.”

Stationiert ist Naishteman in der Nähe der ölreichen nordirakischen Stadt Kirkuk. Sie hat sich wie ihr Bruder für den Fronteinsatz entschieden.

Als frisch Verheiratete – und somit Privilegierte – hätte sich Naishteman innerhalb der kurdischen Truppen ein einfacheres Leben aussuchen können – aber nur theoretisch. Der kurdische Patriotismus ist tief in der Kämpferin verwurzelt. Hinzu kommen Rachegelüste. Rache für die Kurdinnen, die von den IS-Dschihadisten entführt oder vergewaltigt wurden – und werden.

Unterstützt von der irakischen Armee, war ihre Einheit unter Federführung der kurdischen Peschmerga an der Rückeroberung von Kirkuk aus den Händen der IS-Miliz beteiligt:

_“Ich habe auf zahlreiche Dschihadsten geschossen. Einige wurden durch meine Kugeln verletzt, andere getötet. Wir haben unsere Frontlinie mehrmals erfolgreich verteidigt.Mein privates Leben und mein Leben als Kämpferin sind untrennbar miteinander verbunden. Rein privat träume ich von einem Leben in Frieden und Freiheit mit meiner Familie.”

Vor rund einem Jahr hat sich Naishteman dem bewaffneten Widerstand angeschlossen. Ein Ende ihres entbehrungsvollen Fronteinsatzes ist noch nicht absehbar.

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