Kolumbiens Kindersoldaten sollen in die Zivilgesellschaft zurückkehren

Kolumbiens Kindersoldaten sollen in die Zivilgesellschaft zurückkehren
Von Christoph Debets

In der kubanischen Hauptstadt Havanna haben sich die kolumbianischen Bürgerkriegsparteien darauf verständigt, dass alle Kinder, die bislang im Dienst

In der kubanischen Hauptstadt Havanna haben sich die kolumbianischen Bürgerkriegsparteien darauf verständigt, dass alle Kinder, die bislang im Dienst der linksextremistischen FARC stehen, die Guerilla verlassen und mit ihren Familien wiedervereint werden:

“Drei wichtige Maßnahmen wurden getroffen, die Entlassung der unter 15-jährigen aus den Lagern, die Ausarbeitung eines Fahrplans, der die schrittweise Abnabelung aller unter 18-jährigen ermöglicht und die Schaffung eines Programms, das sich um diese Kinder kümmert, die sich aus dem Krieg zurückziehen”, erklärte der Unterhändler der Regierung Humberto de la Calle.

Die Jugendlichen sollen eine Ausbildung erhalten. Ihnen wird Straffreiheit gewährt.

Präsident Juan Manuel Santos twittert: “So sollen die Kinder aus den FARC-Lagern kommen

“Wir haben mit der Regierung vereinbart, dass diese Kinder nicht strafrechtlich verfolgt werden und dass sie als Opfer eines großen sozialen, politischen Dramas behandelt werden und nicht als Verbrecher”, betonte der Chefunterhändler der FARC, Iván Márquez.

Schätzungsweise 8.000 Guerilleros kämpfen für die FARC. Wieviele von ihnen minderjährig sind, ist nicht bekannt. Nach Angaben der FARC vom Sonntag sind 21 FARC-Kämpfer unter 15 Jahren.

Kolumbianische Regierung und FARC verhandeln bereits seit Ende 2012 in der kubanischen Hauptstadt über die Beilegung des seit Jahrzehnten andauernden Konflikts. Die Gespräche stehen kurz vor dem Abschluss, es hakt aber noch an einigen Details. Im Bürgerkrieg zwischen linken Guerillagruppen, rechten Paramilitärs und dem Militär kamen seit 1964 bislang rund 220.000 Menschen ums Leben.

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