NGO: "In Kriegen sterben mehr Kinder als Soldaten"

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Von Andrea Büring mit reuters
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Save the Children zufolge sterben jährlich 100.000 Babys in Kriegsgebieten.

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Es sind erschütternde Zahlen, die die Nichtregierungsorganisation Save the Children vorgestellt hat: Mehr als 100.000 Babys sterben jährlich an den Folgen eines bewaffneten Konflikts. Dem Bericht zufolge sind die Todesursachen Hunger, mangelnde Hygiene, kein Zugang zu medizinischer Versorgung oder verweigerte Hilfeleistung.

Demnach kamen zwischen 2013 und 2017 mehr als eine halbe Million Säuglinge allein in den zehn Staaten ums Leben, in denen die schlimmsten bewaffneten Konflikte toben - in mehren afrikanischen Ländern sowie in Afghanistan und im Irak.

Kinder sind Hauptleidtragende

Die Save the Children-Leiterin, die dänische Ex-Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt, sieht dafür mehrere Gründe: "Der Krieg hat sich mittlerweile in Städte verlagert. Wir verzeichnen vorsätzliche Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser. Es wird der Zugang zu humanitärer Hilfe, zu Essen, Wasser und medizinischer Versorgung verweigert - reine Taktik, um Kriege zu gewinnen.

Gleichzeitig dauern Kriege länger an, wie der Krieg in Syrien, der schon länger geht als der Zweite Weltkrieg. Wenn Kriege so lang dauern und Kinder in den betroffenen Gebieten leben, dann leiden diese ebenfalls unter dem Zusammenbruch des Systems. Kinder sterben bei Bombenangriffen, aber viele leiden auch unter den indirekten Auswirkungen des Krieges", warnt Thorning-Schmidt.

Appell an Kriegsparteien

Die Zahl der sterbenden Minderjährigen ist weit höher als die der gefallenen Soldaten an den gleichen Kriegsschauplätzen und im selben Zeitraum.

Um die Auswirkungen auf die schwächsten Glieder der Gesellschaft zu verringern, appelliert Save the Children deshalb an alle Kriegsparteien, bewaffnete Konflikte nicht mehr in Städte zu tragen und keine Kindersoldaten zu rekrutieren.

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