Forscher fordern Olympia-Verlegung wegen Zika-Virus -WHO hält dagegen

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Von Euronews  mit mit dpa
Forscher fordern Olympia-Verlegung wegen Zika-Virus -WHO hält dagegen

Als Reaktion auf die hohe Verbreitung des Zika-Virus in Brasilien haben 151 Gesundheitsexperten in einem offenen Brief die Verschiebung der Olympischen Spiele in Rio empfohlen – oder einen anderen Austragungsort.

Es besteht keine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit

In dem am Freitag veröffentlichten Schreiben an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf warnen die Experten von Universitäten und Gesundheitszentren aus 29 Ländern vor globalen Gesundheitsrisiken. Eine halbe Million Besucher der Spiele im August könnten in Rio de Janeiro angesteckt werden und die Krankheit mit in ihre Heimatländer bringen, hieß es darin.

Doch die WHO wies die Bedenken zurück: Es bestehe keine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit, die die Vertagung oder Absage der Olympischen Spiele rechtfertige. Auch würde eine solche Entscheidung «die internationale Ausbreitung des Zika-Virus nicht signifikant» beeinflussen, schließlich sei Brasilien nur eines von fast 60 Ländern und Gebieten, aus denen Übertragungsfälle durch Moskitos gemeldet würden – und zwischen denen reger Reiseverkehr herrsche.

In dem Brief empfehlen die Wissenschaftler, die WHO solle eine unabhängige Expertengruppe aufstellen, die das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu den Risiken der Zika-Verbreitung beraten könne. Diesen Schritt nicht zu tun, wäre aus ihrer Sicht unverantwortlich. Der besonders in Brasilien verbreitete Zika-Virus kann unter anderem schwere Schädelfehlbildungen bei Babys auslösen.