Das Finale in Paris rückt immer näher.
Das Finale in Paris rückt immer näher. Vor dem großen Abschluss kämpfen aber noch vier Teams um den Einzug ins Endspiel, aus dem dann eines als Europameister hervorgehen wird. Schauen wir uns die Kandidaten einmal an, die die Krone holen könnten.
Die Halbfinalisten
Deutschland – Durchwachsene Statistik
Der dreifache EM-Gewinner Deutschland hat sich, mit reichlich Glück im Rücken, den Weg bis ins Halbfinale freigeschaufelt. Sollte es den Titel holen, wäre es mit vier Siegen Rekordgewinner. Aber bis dahin müssen noch zwei Hürden überhüpft werden. Und Frankreich im Halbfinale ist kein Zuckerschlecken, zumal Mario Gomez, Mats Hummels und Sami Khedira garantiert ausfallen, Bastian Schweinsteiger wahrscheinlich auch. Die Statistik ist zwiespältig: Insgesamt hat Deutschland gegen Frankreich häufiger verloren, bei K.O.-Spielen hatte Deutschland aber immer die Nase vorn.
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Frankreich – Gastgeber will Scharte auswetzen
Frankreich gibt sich vor dem Halbfinale gegen Deutschland bescheiden. Die Deutschen seien Weltmeister und Favorit, so etwa Mittelstürmer Olivier Giroud. Das bisher letzte Match am 13. November vergangenen Jahres, als die islamistischen Terroranschläge Paris trafen, gewann Frankreich 2:0. Bei der WM vor zwei Jahren allerdings scheiterte Frankreich im Viertelfinale an Deutschland. Und diese Scharte würde man nun, zumal als Gastgeber im eigenen Lande, am Donnerstag in Marseille gerne auswetzen.
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- Deutschland gegen Frankreich, am Donnerstag, dem 7. Juli, um 21 Uhr in Marseille
Portugal – Einsatz von Spielmacher Pepe fraglich
Portugal stellt sich gegen Wales auf ein hartes Halbfinale ein. Es gebe keinen Favoriten, so Mittelfeldspieler André Gomes. Bisher war der Auftritt der Portugiesen recht durchwachsen, die Ankunft im Halbfinale mehr Glücksache als Resultat überlegenen Fußballs. Während Superstar Ronaldo noch nach seiner Form sucht, führt vor allem Verteidiger Pepe das Team an. Allerdings ist es fraglich, ob er gegen Wales überhaupt dabei sein kann: Der 33-Jährige hat Probleme am Oberschenkel.
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Wales – Underdog hat nichts zu verlieren
Am Mittwoch wollen die EM-Neulinge aus Wales in Lyon ihre Erfolgsgeschichte weiterschreiben und ins Finale der EM einziehen. Das Team um Gareth Bale sei bisher in weiten Teilen unterschätzt worden, so Hal Robson-Kanu, das spielt den Walisern ebenso in die Hände wie ihr energiereiches und leidenschaftliches Auftreten. Und wirklich zu verlieren haben die Briten auch nichts, denn egal wie weit sie kommen, es wird immer der Höhepunkt ihrer bisherigen Laufbahn sein. Trainer Coleman trat vor dem Portugal-Spiel indes etwas auf die Bremse, er denke im Moment nicht daran, den Titel zu holen, er habe nur das nächste Spiel vor Augen.
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- Portugal gegen Wales, am Mittwoch, dem 6. Juli, um 21 Uhr in Lyon
Italien, der Titel und das Elfmeterschießen
Italien – Seit 48 Jahren ohne EM-Titel
Italien hatte schon lange kein ganz großes Glück mehr bei der EM. Im Viertelfinale flog die Squadra Azzurra jetzt gegen die Deutschen raus. Der letzte und bisher einzige EM-Gesamtsieg liegt 48 Jahre zurück. 1968 war es, da gewann Italien die Europameisterschaft. Und bei diesem einen Sieg ist es bisher geblieben. Während die Squadra bei der WM mit vier Titeln zu den erfolgreichsten Teams gehört, scheinen bei der EM Glück oder Motivation zu fehlen. Die EM 68 fand in Italien statt. Im Finale hieß es Gastgeber gegen Jugoslawien. Da es damals noch kein Elfmeterschießen gab, fand das Finale zweimal statt. Das erste ging 1:1 aus, das zweite gewann Italien dann 2:0. Seither war nur noch zweimal Vize-Europameister drin, 2000 und bei der vergangenen EM 2012.
Denkwürdiges Elfmeterschießen
Das Elfmeterschießen Italiens gegen Deutschland hat die zweifelhafte Ehre, eines der denkwürdigsten der 15 bisherigen Europameisterschaften zu sein. Insgesamt 18 Schüsse waren notwendig, bis der Sieger feststand. Vor allem eines aber machte dieses Strafstoßschießen aus: Gleich vier Italiener und drei Deutsche scheiterten am Versuch, ins Tor zu treffen. Immerhin hat Deutschland seinem Ruf als Elfmeter-Spezi alle Ehre gemacht. Von inzwischen sieben Elfmeter-Duellen bei E- oder WMs gewann die DFB-Elf sechs. Nur das erste vor inzwischen 40 Jahren gegen die Tschechoslowakei ging daneben.
Video der Berliner Morgenpost: Fans beim Elfmeterschießen
Die Höhepunkte des Spiels, zusammengefasst von beinSports
Antoine Griezmann – Frankreichs Sturmstar als Deutschen-Gefahr
Und vor den Halbfinal-Spielen möchten wir uns dem Mann zuwenden, der bisher die meisten Tore bei dieser EM gemacht hat: dem Franzosen Antoine Griezmann. Viermal hat der Spieler von Atlético Madrid inzwischen getroffen, das bislang letzte Mal war Frankreichs Tor Nummer vier beim 5:2 gegen Island. Er gilt als einer der wichtigsten Spieler der Blauen, wenn es am Mittwoch gegen die Deutschen geht. Einen der drei besten Stürmer der Welt nannte ihn sein Club-Trainer Diego Simeone. Und er ist definitiv einer, der Deutschlands Tormann Manuel Neuer gefährlich werden kann.