Höher, schneller, weiter: Olympische Höhepunkte in Bildern

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Euronews blickt zurück auf ausgesuchte Überraschungsmomente in der Geschichte der Wettkämpfe.

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Euronews blickt zurück auf ausgesuchte Überraschungsmomente in der Geschichte der Wettkämpfe.

Nadia Comaneci bei den Sommerspielen in Montreal

Sie war einer der Stars der Wettkämpfe im Jahr 1976: Die Rumänin Nadia Comaneci lieferte einen makellosen Auftritt am Stufenbarren ab – die Höchstpunktzahl zehn war ihr sicher. Doch die technischen Möglichkeiten in Montreal waren darauf nicht eingestellt. Die elektronische Wertetafel zählte nur bis neun. Also zeigte die Tafel nach Comanecis mitreißendem Auftritt lediglich 1:00 an – die Menge war verwirrt. Die 14-Jährige gewann schließlich Gold im Mehrkampf, am Stufenbarren und am Schwebebalken.

Emil Zatopek bei den Spielen in Helsinki 1952

Er war einer Langstreckenläufer überhaupt! Bereits bei den Spielen in London 1948 gewann er eine Silbermedaille über 5.000 und Gold über 10.000 Meter. Sein Rivale, der Brite Jim Peters, war derart enttäuscht von der Niederlage gegen Zatopek, dass er zum Marathon wechselte.
Einen Marathon war der Tscheche Zatopek noch nie gelaufen, Peters hingegen hielt einen Weltrekord. Der Neuling lief mit und fragte, ob er im Rhythmus sei. “Es ist nicht schnell genug”, antwortete Peters, wobei er nur einen Spaß machen wollte. Zatopek zog durch und unterbot Peters’ Weltrekord um sechs Minuten. Als Langstreckenläufer stellte Zatopek Rekorde auf, die nie gebrochen wurden. Peters hatte das Nachsehen.

Dick Fosbury – Sommerspiele in Mexiko City 1968

In den 60er Jahren kannte der Stabhochsprung zwei Techniken. Zum einen den Scherensprung – der Athlet wirft ein Bein nach dem anderen über die Stange und landet dann auf den Füßen. Zum anderen: die Grätsche, auch bekannt in einer leichten Abwandlung, der Western Roll. Hier werfen sich die Athleten im Ganzen über die Stange, mit dem Gesicht nach unten.
Der US-Stabhochspringer Dick Fosbury hatte mit beiden Techniken nur mäßigen Erfolg. Mit der Rolle schaffte er dürftige 1, 63 Meter. Ein Jahr vor den Spielen stand er auf Nummer 61 der Weltrangliste. Doch dann kam Mexiko City. Mit einer völlig neuen Technik übersprang er scheinbar mühelos die Marke von 2,18 Meter und stach damit die Konkurrenz aus, lediglich der Amerikaner Ed Caruthers und Valentin Gavrilov aus der Sowjetunion. Fosbury gewann Gold und revolutionierte mit seinem Sprung die gesamte Disziplin.

Jesse Owens bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin

Der us-amerikanische Leichtathlet Jesse Owens war bereits Weltrekordhalter über 100 und 200 Meter als er 1936 zu den Spielen ins nationalsozialistische Berlin reiste – keine Selbstverständlichkeit für einen afroamerikanischen Sportler in Zeiten der rassistischen Hetze unter Hitler. Im Kurzstreckenfinale ließ er die deutsche Olympiahoffnung Erich Borchmeyer verblassen. Beim Weitsprung ging es weniger glatt. In der morgendlichen Qualifikationsrunde gingen zwei Sprünge daneben. Der Deutsche Luz Long gab Owens den Rat, seinen Anlauf zu korrigieren – mit Erfolg. Owens hielt Einzug ins Finale. Schließlich siegte er mit einem sagenhaften Sprung von 8,06 Meter. Long war der Erste, der ihm per Handschlag gratulierte. Owens später dazu: “Sie können alle meine Medaillen einschmelzen, doch selbst zusammen würden sie nicht diese 24-Karat-Freundschaft ergeben, die ich in diesem Moment für Long verspürt habe.”
Der Amerikaner lief danach die 200 Meter in 20,7 Sekunden. Er gewann seine vierte Goldmedaille beim Staffellauf über 4 × 100 Meter. Hitler, so erzählten sich die Menschen später, sei angesichts des Erfolgs des schwarzen US-Sportlers wutschnaubend aus dem Stadion gerannt. Und doch habe sich für ihn nichts geändert, so Owens später. “Als ich zurück nach Hause kam, durfte ich nicht vorne im Bus mitfahren, sondern musste mich auf die vorgesehenen Plätze weiter hinten setzen. In Deutschland durfte ich Hitler nicht die Hand schütteln. Aber auch in den USA wurde ich als Schwarzer nicht ins Weiße Haus eingeladen.”

Fanny Blankers-Koen bei den Spielen in London 1948

Von der niederländischen Leichtathletin hatte man viel erwartet. Schon 1938 stellte sie Rekorde auf, musste dann aber erkennen, dass ihre Hochphase in den Zweiten Weltkrieg fiel – und der hatte wenig übrig für sportliche Wettkämpfe. Die Menschen hatten andere Sorgen. Als die ersten Nachkriegsspiele 1948 in der britischen Hauptstadt ausgerichtet wurden, war Blankers-Koen bereits dreißig Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Doch die “fliegende Hausfrau” wollte mehr! In London gewann sie den Lauf über 100 Meter in 11,2 Sekunden. Im Finale über 80 Meter gewann sie Gold, ebenso über 200 Meter mit 24,4 Sekunden. Gold gab es außerdem über 4 × 100 Meter.
Blankers-Koen war die erste Niederländerin überhaupt, die eine olympische Goldmedaille gewann, mehr noch: gleich vier. Sie gewann elf Einzelrennen in acht Tagen. Schließlich wurde sie im Jahr 1999 zur Sportlerin des Jahrhunderts gekürt.

Mark Spitz: Schwimmer München 1976

Vier Jahre zuvor hatte er in Mexiko Stadt wenig ausrichten können. Die magere Ausbeute: Bronze über 100 Meter Freistil und Silber über 100 Meter Delfin. In München gewann er 1968 sieben Goldmedaillen und brach sieben Weltrekorde.
Der US-Amerikaner stand ganz oben auf dem Treppchen, gewann auch über 200 Meter Delfin und über 200 Meter Freistil, ebenso über die 4 × 100 Meter Lagenstaffel, Freistil und Delfin. Kein Schwimmer hat je zuvor oder danach wieder sieben olympische Goldmedaillen im selben Jahr gewonnen – bis 2008, als Michael Phelps in Peking diesen Rekord zu brechen wusste.

Und auch diese Olympia-Momente waren ganz groß!

MICHAEL PHELPS @ BEIJING 2008

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ABEBE BIKILA Marathon @ ROME 1960

CARL LEWIS @ LOS ANGELES 1984

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