EU-Flüchtlingspolitik: Doch nicht so solidarisch?

EU-Flüchtlingspolitik: Doch nicht so solidarisch?
Von Euronews
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Vor einem Jahr, gerade eine Woche nach der Alan-Kurdi-Tragödie, schlug die Europäische Kommission vor, mehr als Hunderttausend Flüchtlinge, die in Griechenland, Italien und Ungarn waren, aufzunehmen u

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Vor einem Jahr, gerade eine Woche nach der Alan-Kurdi-Tragödie, schlug die Europäische Kommission vor, mehr als Hunderttausend Flüchtlinge, die in Griechenland, Italien und Ungarn waren, aufzunehmen und anderswo in der EU anzusiedeln.

- Jean-Claude Juncker sagte damals, es gehe um “Europäische Solidarität” und “kollektiven Mut”.

- Ein Jahr später sind gerade 4500 umgesiedelt.

- Amnesty International sagte Euronews Folgendes:

“Das brutale Versagen der europäischen Politiker, die Flüchtlinge umzusiedeln, zeigt, dass die EU sich nicht an ihre Abmachungen hält und dass es keine Solidarität weder zwischen den EU-Ländern noch mit den Flüchtlingen gibt”, so John Dalhuisen, Amnestys Europa-Direktor.

- Die Internationale Organisation für Migration (IOM) sagte Euronews, durch die Verspätung seien Flüchtlinge nun schon seit über einem Jahr in Griechenland in überfüllten Zentren.
In den Flüchtlings- und Registrierungslagern (Hotspots) auf den Inseln der östlichen Ägäis harrten am Donnerstag 12.227 Migranten und Flüchtlinge aus. Die Lager auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos können eigentlich nur 7450 Menschen aufnehmen.

In ganz Griechenland halten sich nach Angaben des Flüchtlingskrisenstabes vom Donnerstag 59.272 Flüchtlinge und andere Migranten auf. 7853 von ihnen wohnen in Wohnungen, Häusern und Hotels, die das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) angemietet hat. Gut 8000 wohnen nach Schätzungen der griechischen Behörden bei Bekannten oder haben sich selbst eine Unterkunft besorgt. Der Rest harrt in 47 Lagern und in einem provisorischen Camp in einem alten verlassenen Flughafen nahe Athen aus.

- Deutschland nahm die meisten Flüchtlinge auf. Über eine Million Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland, 36 Prozent aus Syrien. Etwa 30 Prozent der in Deutschland eingereisten Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche, also 330.000.

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