Griechen demonstrieren auf Chios gegen Flüchtlingspolitik

Bei einer Demonstration gegen die Aufnahme von Flüchtlingen durch die griechische Regierung ist es auf der Insel Chios zu Ausschreitungen gekommen. Die Demonstranten versuchten, zu einem Flüchtlingslager zu marschieren, die Polizei wollte das verhindern. Sie setzte Tränengas ein, um die Menge auseinanderzutreiben – zwei Menschen erlitten Verletzungen.
In Griechenland leben derzeit über 60.000 Flüchtlinge. Viele von ihnen wollen nach West- oder Nordeuropa weiterreisen, was seit der Schließung der sogenannten Balkanroute aber kaum noch möglich ist. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte am Sonntag ein höheres Tempo bei der Umverteilung der Flüchtlinge gefordert. Seinen Angaben nach sind bisher rund 3.000 Personen auf andere Staaten der Europäischen Union verteilt worden.