Syrische Flüchtlinge: Die Heimat wird fremd

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Fast fünf Millionen Syrer sind seit 2011 wegen des Krieges in ihrer Heimat in die Nachbarländer geflohen.

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Fast fünf Millionen Syrer sind seit 2011 wegen des Krieges in ihrer Heimat in die Nachbarländer geflohen. Rund 85.000 leben im Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien. Es erstreckt sich über fünf Quadratkilometer. Die Bewohner des Lagers waren davon ausgegangen, nur für kurze Zeit bleiben zu müssen.

“Wir sind jetzt seit fünf Jahren hier, in dieser Zeit wurde nicht mal ein Prozent der Versprechungen eingehalten. Wir haben Hoffnung und müssen optimistisch bleiben, doch es sind jetzt schon fünf Jahre, aber warum belügen die uns? Hätte man das Problem wirklich lösen wollen, wäre das schon vor Jahren geschehen”, meint der syrische Flüchtling Abu Yaser.

Von den fünf Millionen syrischen Flüchtlingen in den Nachbarländern leben über zweieinhalb Millionen in der Türkei, 1,1 Millionen im Libanon, 1,4 Millionen in Jordanien.

Im Libanon machen die Flüchtlinge ein Viertel der Bevölkerung aus. Der Syrer Ahmad Al Eid richtet einen Appell an die Politiker weltweit: “Wir möchten, dass sie sich der Lage der syrischen Flüchtlinge im Libanon bewusst sind und wissen, dass wir seit fünf Jahren gedemütigt werden und leiden. Wir haben keine Arbeit, nur die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen geben uns etwas Geld. Es gibt hier keine Arbeit, deshalb können wir nicht für uns selbst sorgen.”

“Wir wollen nur in unser Land zurückkehren”, so der Flüchtling Faour Jeda’an. “Und wir wollen unsere Würde zurück. Wir wollen keine Wasserkanister und Toilettenhäuschen, wie wir sie hier bekommen. Wir wollen einfach nur in unsere Häuser zurück.”

Die syrische Heimat – den Kleinsten ist sie schon fremd geworden – sie kennen nur noch das Lagerleben. Die Syrerin Um Ahmad sagt: “Meine Kinder haben Syrien vergessen. Zuerst haben sie noch gefragt, wann wir denn zurückgehen. Jetzt sind sie damit beschäftigt zur Schule zu gehen und zu spielen. An Syrien denken sie nicht mehr. Wenn wir noch zwei weitere Jahre hier bleiben, könnten wir alle Syrien vergessen haben.”

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