Häftlinge stecken brasilianisches Gefängnis an und fliehen in Zuckerrohfeld

Access to the comments Kommentare
Von Christoph Debets
Häftlinge stecken brasilianisches Gefängnis an und fliehen in Zuckerrohfeld

Nach einem Aufstand in einem Gefängnis in Brasilien sind mindestens 200 Häftlinge geflohen. Innerhalb weniger Stunden gelang es der Polizei, aber etwa die Hälfte der Ausbrecher wieder einzufangen.

Die Häftlinge brachen aus dem Gefängnis in Jardinópolis, einer Stadt etwa 330 Kilometer nördlich der Metropole São Paulo aus, nachdem sie während einer Routinekontrolle ihrer Zellen die Matratzen in Brand gesteckt hatten. In dem folgenden Chaos rissen die Häftlinge einen 4 Meter hohen Maschendrahtzaun nieder und verschwanden in die umliegenden Zuckerrohrfelder.

Nach Angaben von Verwandten von Häftlingen meuterten die Insassen wegen der Überbelegung. In der für rund 1100 Gefangene ausgelegten Haftanstalten sitzen rund 1900 Personen ein. Einige der eingefangenen Ausbrecher erklärten, die Meuterei sei eine Reaktion auf Schikanen der Wärter gewesen. Die überraschend angesetzte Kontrolle der Zellen habe das Fass zum Überlaufen gebracht.

Brasilien ist eines der Länder mit der höchsten Zahl von Gefängnisinsassen weltweit, die Haftanstalten sind meist überfüllt, die Zustände schlecht.