Straße für Straße: Offensive kommt in Mossul weiter nur langsam voran

Straße für Straße: Offensive kommt in Mossul weiter nur langsam voran
Von Euronews
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Im Osten der nordirakischen Stadt Mossul ist die irakische Armee weiter in Richtung Stadtkern gerückt. Insgesamt 60.000 Zivilisten sind inzwischen geflohen.

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Im Osten der nordirakischen Stadt Mossul ist die irakische Armee weiter in Richtung Stadtkern gerückt. Mehr als einen Monat nach Beginn der Offensive und den teils raschen Geländegewinnen von Vorort zu Vorort liegt vor den zahlenmäßig überlegenen Truppen immer noch der lange und zermürbende Straßenkampf.

Die Zivilbevölkerung hemmt die Angriffe und dient der IS-Miliz gleichzeitig als Tarnung. In Alltagskleidung gehüllt setzen die Dschihadisten darauf, dass Freund von Feind für die Truppen nicht auf Anhieb zu unterschieden ist.

Laut den Vereinten Nationen sind seit Beginn der Offensive auf Mossul fast 60.000 Menschen geflohen. In der ausgedehnten Stadt werden mehr als eine Million Zivilisten vermutet. Darunter, laut der Organisation Save the Children, bis zu 600.000 Kinder.

“Wir haben mehr als zweieinhalb Jahre unter sehr schweren Bedingungen gelebt”, erzählt ein Einwohner eines befreiten Teils des Tahrir-Distrikts. “Sie haben uns auf jede erdenklich Art und Weise zu ihren Gefangenen gemacht, haben unsere Telefone abgestellt, unsere Fernseher und Satellitenschüsseln zerstört, das Internet gekappt, uns von der Welt abgeschnitten.”

Immer wieder wagen Familien die Flucht schon über die heranrückende Front, um den Kämpfen zu entgehen: “Wir waren in Salahaddin, als die Daesh-Leute kamen. Sie haben uns als menschliche Schutzschilde benutzt und mit nach Mossul gebracht. Wir waren mehr als zwei Jahre in Mossul in der Falle, sie ließen niemanden gehen. Als die Armee in Bawiza ankam, haben wir die Flucht gewagt, wir sind über Mauern von einem Haus zum nächsten geklettert.”

#Flüchtlingen aus #Mossul steht ein bedrohlich kalter & nasser #Winter bevor. Helfen Sie uns zu helfen: https://t.co/NVI4HHfJXPpic.twitter.com/qsOSAuAJb5

— UNO-Flüchtlingshilfe (@unoflucht) 19. November 2016

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