Fakten und Historisches zu den Amtseinführungen der bisherigen US-Präsidenten
Nach einem der schmutzigsten und spaltensten Wahlkämpfe der USA und einer der schwierigsten Übergangsphasen in der modernen amerikanischen Geschichte wird Donald Trump am Freitag als 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt.
Der Höhepunkt des historischen Tages beginnt gegen 15:30 Uhr (MEZ). Euronews überträgt die gesamte Antrittsrede live unter www.euronews.com/live sowie per App.
Wo findet die Amtseinführung statt?
Ort der Einführung des neuen US-Präsidenten in sein Amt ist seit 1801 Washington, D.C. Damals trat Thomas Jefferson das Amt als dritter Präsident der USA an. Die erste Amtseinführung, die von George Washington, fand an der Federal in New York statt, dem ersten Kapitolgebäude der USA. An der Wall Street gelegen wurde es später aber als zu unbequem und die Umgebung als zu laut empfunden.
Zwei Amtseinführungen (Howard Taft 1909 und Ronald Reagan 1985) wurden wegen schlechten Wetters in das Kapitolgebäude verlegt.
William Howard Taft und Präsident Theodore Roosevelt auf dem ins Capitol zu Tafts Vereidigung in Washington, D.C. im März 1909. Ein Schneesturm in der Nacht zuvor sorgte dafür, dass die Amtseinführung innerhalb des Gebäude stattfand. Library of Congress
Was passiert am Tag der Amtseinführung?
Das Einzige, das die Verfassung vorsieht, ist das Schwören des Amtseids des neuen Präsidenten am Mittag. Sobald er dies vollzogen hat, ist er der rechtmäßige Präsident und Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Etwa fünfzehn Minuten vor der Vereidigung legt zunächst der Vizepräsident den Amtseid ab. Das soll sicherstellen, dass im Fall eines plötzlichen Todes des neuen Präsidenten der Vizepräsident den Posten übernehmen kann.
Über die Jahre haben sich verschiedene Traditionen entwickelt, die aus einer einfachen Vereidigungszeremonie eine über mehre Tage andauerndes Ereignis haben werden lassen – mit Paraden, Reden und Ballabenden.
Washington, 20. Januar 2009: US-Präsident Barack Obama (l) betritt mit First Lady die Bühne des Western States Inaugural Ball.
Der gewählte Präsident kommt traditionell morgens zum Tee mit dem scheidenden Präsidenten in Weiße Haus. Beide begeben sich dann auf den Weg Richtung Capitol zur Vereidigung. Bisher haben es drei scheidende Präsidenten abgelehnt, den gewählten Präsidenten zu begleiten: John Adams (1801), John Quincy Adams (1825) und Andrew Johnson (1869).
Wie lautet der Amtseid und wie wird er abgelegt?
Die Worte des Amtseids lauten: “I do solemnly swear (affirm) that I will faithfully execute the Office of President of the United States, and will to the best of my ability, preserve, protect and defend the Constitution of the United States.”
„Ich schwöre (bekräftige), dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich ausführen und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften wahren, schützen und verteidigen werde.“
Präsident Theodore Roosevelt bei seiner Vereidigung in Washington, D.C. im März 1905
Gewöhnlich legt der Präsident seinen Schwur mit seiner linken Hand auf einer Bibel ab. Das wird von der Verfassung jedoch nicht vorgeschrieben. Franklin Pierce (1853) und John Quincy Adams (1821) schworen ihren Eid auf Gesetzesbücher. Lyndon Johnson legte seine Hand auf ein katholisches Messebuch. Theodore Roosevelt (1901) schwor ohne Buch. Und Dwight Eisenhower (1953), George H. W. Bush (1989) und Barack Obama legten ihren Amtszeit gleich mit mehreren Bibeln ab.
Videos: eine Zeremonie, viele verschiedene Arten
Franklin Delano Roosvelts erste Vereidigung 1933
John F. Kennedy, 1961
Gerald Ford, 1974
Ronald Reagan, 1981
Bill Clinton, 1993
George W. Bush, 2001
Barack Obama, 2009