Deloitte Football Money League: Manchester United reichster Fußballklub der Welt

Deloitte Football Money League: Manchester United reichster Fußballklub der Welt
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Von Carolin Kuter mit Deloitte Football Money League Report
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Manchester United überholt Real Madrid nach elf Jahren an der Spitze der Fußball-Geldliga. Das Ranking zeigt auch langfristige Trends.

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Es gibt die Bundesliga, die Champions League und die Geldliga, und die zeigt, dass Manchester United der reichste Fußballklub der Welt ist. Der englische Verein hat Real Madrid in der “Deloitte Football Money League” nach elf Jahren vom Thron gestoßen. Die Top-20-Liste der einkommensstärksten Fußballklubs der Welt# wird seit 20 Jahren jährlich von der internationalen Wirtschaftsprüfungssgesellschaft erstellt. Demnach verdiente Manchester in der Saison 2015/16 den Rekordbetrag von 689 Millionen Euro. Der FC Barcelona liegt mit 620,2 Millionen Euro auf dem zweiten Platz, dicht gefolgt von Real Madrid, die 620,1 Millionen Euro einnahmen.

Deloitte’s Football Money League 2017

- 1. Manchester United (689 Millionen Euro)
– 2. FC Barcelona (620.2 Millionen Euro)
– 3. Real Madrid (620.1 Millionen Euro)
– 4. Bayern Munich (592 Millionen Euro)
– 5. Manchester City (524.9 Millionen Euro)
– 6. Paris Saint-Germain (520.9 Millionen Euro)
– 7. Arsenal (468.5 Millionen Euro)
– 8. Chelsea (447.4 Millionen Euro)
– 9. Liverpool (403.8 Millionen Euro)

Reichster deutscher Klub ist der FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister verdiente in der vergangenen Saison 592 Millionen Euro und besetzt Platz 4. Er ist der einzige deutsche Klub in den Top 10. Der zweitreichste Verein der Bundesrepublik nahm nicht einmal halb so viel ein: Borussia Dortmund liegt mit 283,9 Millionen Euro auf Platz 11, gefolgt von Schalke 04. Die Gelsenkirchener haben 224,5 Millionen Euro verdient und schafften es damit auf Platz 14.

FCBayern auf Rang 4: Borussia Dortmund + FC Schalke 04 ebenfalls im #Deloitte-Ranking der 20 umsatzstärksten Clubs https://t.co/vdkbpbNof4

— Deloitte Deutschland (@DeloitteDE) 19. Januar 2017

Insgesamt hat sich an der Zusammensetzung der Rangliste in den vergangenen Spielzeiten wenig verändert: Die zehn reichsten Klubs der Welt sind seit drei Jahren dieselben. Allerdings gab es etwas Bewegung in der Reihenfolge: Fünf der zehn Vereine haben sich verbessert oder verschlechtert. United jagte Real Madrid nach elf Jahren den Spitzenplatz ab. Der reichste französische Verein Paris Saint Germain musste die Top 5 nach vier Jahren verlassen und rutsche von Platz 4 auf Platz 6. Bayern München machte einen Platz gut, genau so wie Manchester City, die mit ihrem aktuellen Platz 5 erstmals zu der reichsten Handvoll genügen. Im Club der reichsten 20 gab es in der Spielzeit 2015/2016 nur einen Debütanten: Der englische Fußballmeister Leicester City belegt den letzten Platz in der Money League.

Englische Klubs sind die reichsten

Schon der erste Blick auf die Top 20 dürfte es verraten: Die reichsten Vereine kommen aus dem Mutterland des Fußballs. Englische Klubs belegen acht von 20 Plätzen, sind in den Top 5 zwei Mal und in den Top 10 fünf Mal vertreten. Am zweithäufigsten belegen die Italiener mit den vier Vereinen Juventus Turin, AS Roma, AS Mailand und Inter Mailand die Spitzenplätze. Die spanische und die deutsche Liga ist mit jeweils drei Klubs vertreten, wobei die spanischen Vereine insgesamt etwa 300 Millionen Euro mehr verdienten.

Deloitte bezieht in seine Rechnung zwar alle UEFA-Mitgliedsstaaten ein. Die reichsten Klubs kommen jedoch immer aus denselben Ländern. England, Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich verdienen im Fußball seit Jahren den Löwenanteil. Eine Dominanz, die sich laut Ranking in den vergangenen Jahren immer weiter ausgeweitet hat. Selbst für große Vereine aus anderen Ländern wird es immer schwieriger, in die Top 20 vorzudringen.

Rekordverdienste werden immer größer – Ungleichheit auch

Deloittes Ranglisten zeigen zudem, dass der Reichtum im Fußball immer größer wird und sich auf immer weniger Vereine konzentriert. Während das Verhältnis beim Einkommensunterschied zwischen den Vereinen beim ersten Ranking 1997/1998 noch bei 3:1 lag, liegt es mittlerweile bei 4:1.
Die Spitzenvereine erzielen immer höhere Rekordeinnahmen. So wurde in der aktuellen Rangliste erstmals die 600-Millionen-Euro-Marke gebrochen. Drei Vereine schafften diesen Rekord. Zum Vergleich: Manchester Uniteds Spitzengewinn lag in der Money League vor 20 Jahren noch bei 88 Millionen Pfund (zum heutigen Kurs umgerechnet 102 Millionen Euro). 2015/2016 verdiente der Klub fast sechs Mal so viel. Allein in den vorherigen vier Spielzeiten ist der Gewinn des Vereins um fast 300 Millionen Euro angestiegen.
Zusammen nahmen die 20 reichsten Vereine 2015/2016 erstmals mehr als sieben Milliarden Euro ein, das sind zwölf Prozent mehr als in der vorherigen Saison und auch dieser Anstieg ist ein Rekord. Vor zwanzig Jahren schaffte es Arsenal mit 36 Millionen Euro auf den letzten Platz der Liste, Leicester City musste dafür aktuell 172 Millionen Euro verdienen.

Werbung hat den größten Anteil am Einkommen

Wenig überraschend ist dann auch, dass Manchester Uniteds aktuelle Einnahmen von 689 Millionen Euro die höchsten sind, die ein Fußballklub jemals erwirtschaftet hat. Der Wiedereintritt in die UEFA-Champions-League hat dem Verein nach Einschätzung von Deloitte dabei geholfen, Real Madrid an der Spitze zu überholen. Am meisten verdient hat United mit Werbung und Lizenzverkäufen, die in der vergangenen Saison fast 364 Millionen Euro ausmachten, das sind 53 Prozent der Einnahmen. Übertragungsrechte brachten fast 188 Millionen Euro (27%), die Spieltage selbst fast 138 Millionen Euro (20%) ein. Bei allen 20 Vereinen zusammengenommen stammten 43 Prozent der Einnahmen aus Werbung und Lizenzverkäufen, 39 Prozent aus Übertragungsrechten und 18 Prozent wurden durch die Spieltage, unter anderem durch Zuschauereinnahmen, generiert.

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