Italien und Tunesien schließen Abkommen zur Bekämpfung von illegaler Einwanderung

Italien und Tunesien wollen bei der Bekämpfung von illegaler Einwanderung und Menschenschmuggel über das Mittelmeer in die EU zusammenarbeiten. Im Rahmen des Besuchs des tunesischen Staatspräsidenten Beji Caid Essebsi in Rom soll am Donnerstag ein entsprechendes Kooperationsabkommen unterzeichnet werden. Essebsi würdigte die “sehr schwere Last, die Italien als Tor nach Europa für die anderen europäischen Staaten trage”.
Europa braucht ein strategisches, integriertes, globales Projekt mit allen südlichen Mittelmeeranrainern um die Migration besser zu kontrollieren
Staatspräsident, Tunesien
Die illegale Einwanderung könne nur bekämpft werden, wenn man deren Ursachen, wie Marginalisierung und Unterentwicklung, bekämpfe. Dazu reichten Grenzkontrollen nicht aus:
“Europa braucht ein strategisches, integriertes, globales Projekt mit allen südlichen Mittelmeeranrainern um die Migration besser zu kontrollieren und überall Frieden und Sicherheit wiederherzustellen”, sagte Essebsi.
Roma,col Presidente tunisino:2gg di lavoro,domani firma a intese su cooperazione,turismo,sanità,accordo su contrasto immigrazione irregolare pic.twitter.com/uQg8UB0e11
— Angelino Alfano (@angealfa) 8 February 2017
Der italienische Innenminister Marco Minniti kündigte an, die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber zu beschleunigen und zugleich die Integration anerkannter Schutzsuchender zu verbessern.
Derzeit dauert die Bearbeitung eines Asylantrags in Italien im Schnitt sechs Monate, das Berufungsverfahren gegen einen ablehnenden Bescheid nimmt bis zu zwei Jahren in Anspruch.
'All further migration from mainly Muslim countries should be stopped'
— Chatham House (@ChathamHouse) 8 February 2017
Agree:
Poland 71%
France 61%
UK 47%https://t.co/QOwwwS2cAfpic.twitter.com/l9k4eg7I4J
Asylbewerber sollen künftig für geringe oder gar keine Bezahlung Arbeit zum Allgemeinwohl zu verrichten – etwa bei der Pflege von Grünanlage.
In Italien sind seit 2014 rund 500.000 Migranten eingetroffen. Rund 40 Prozent der Asylanträge werden in der Regel gebilligt.