Kampf den Plastiktüten: Finnland setzt auf "grüne Jobs"

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Von Euronews
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Beispiel Paptic: Ein KMU entwickelt eine Alternative für Plastiktüten

SITRA, Finnlands Investitionsfonds für Innovation in Helsinki, versucht, die Schaffung grüner Jobs zu fördern, Jobs bei Unternehmern, die die Umwelt schonen wollen. SITRA-Berater Timo Mäkelä: “Wir haben zurzeit mehr als vier Millionen grüne Jobs in Europa. Das ist doppelt so viel wie zum Beispiel in der Autoindustrie. Und der Sektor wächst sehr schnell – um sieben Prozent im Jahr!”

Umweltverschmutzung durch Plastik

  • Verschmutzung durch Plastik ist eine der großen Umweltbedrohungen. Im Schnitt verbraucht jeder Bürger in der Europäischen Union knapp 200 Plastiktüten im Jahr. Doch nur sieben Prozent dieser Tüten werden recycelt.
  • Die “Plastik-Strategie” der EU soll die Wiederverwertung fördern, die Vermüllung der Meere verringern und potenziell umweltschädliche Chemikalien vermeiden helfen.
  • Mehr Recycling bedeutet Bedarf an neuen, innovativen Lösungen, was neue Gechäftsfelder eröffnet.

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Ein Beispiel: Die Verschmutzung durch Plastik, eine der schlimmsten Umweltsünden auf unserem Planeten. Wenn es so weitergeht, wird es in unseren Meeren 2050 mehr Plastik als Fische geben – unter anderem Unmengen Plastiktüten. Allein jeder Europäer benutzt im Schnitt 200 pro Jahr. Nur ein Bruchteil davon wird recycelt.

Das finnische Start-up Paptic hat eine Alternative entwickelt, ein Material aus Holzfasern und in geringeren Mengen aus biobasiertem Kunststoff, das zum größten Teil biologisch abbaubar ist. Paptic-Chef Tuomas Mustonen: “Paptic ist die nächste Papier-Generation. Es ist umweltfreundlich, recycelbar, erneuerbar, und wirklich nachhaltig. Deshalb ersetzen wir Plastik mit unserem Material.”

Das Material ist laut Hersteller genauso stabil wie Plastik und kompatibel mit heutigen Produktionsmethoden, ob zur Herstellung von Papier- oder Plastikttüten. Ein wichtiger Aspekt in Sachen Arbeitsplätze, betont Mustonen: “Wir sind eine Firma mit zehn Leuten, aber in zwei Jahren wollen wir fünfzig eingestellt haben. Und wir erhalten hunderte Arbeitsplätze in Europas plastikverarbeitender Industrie, was zumeist kleine und mittelständische Familienbetriebe sind.”

Für ihre Weiterentwicklung hat die Firma mehrere hunderttausend Euro, vor allem Risikokapital, eingetrieben. Und sie wurde durch das EU-Programm
Horizont 2020 gefördert. Mustonen: “Das hilft uns, schneller zu wachsen, und auch, mehr Experten zu beschäftigen, zum Beispiel in der Technik und Planung für unsere nächste Maschine. Damit wir unsere Firma und unser Produkt ausbauen können und schneller Plastiktüten ersetzen können.”

Seit zwei Jahren verpflichtet eine europäische Richtlinie die Mitgliedsstaaten, den Verbrauch von Plastiktüten zu verringern. Eine Chance für Unternehmer, Alternativen zu entwickeln.

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