In Griechenland geben Supermärkte und Einzelhandelsgeschäfte seit Anfang 2018 keine kostenlosen Plastiktüten mehr heraus. Die Umweltverschmutzung, vor allem im Meer, soll eingedämmt werden
In Griechenland geben Supermärkte und Einzelhandelsgeschäfte seit Anfang 2018 keine kostenlosen Plastiktüten mehr heraus, um die durch die extensive Nutzung biologisch nicht abbaubarer Tragetaschen verursachte Umweltverschmutzung einzudämmen.
"Die Kunden ärgern sich über die Maßnahme, nicht weil ihnen die Umwelt egal wären, sondern weil sie glauben, dass eine andere Steuer auferlegt wird"
Supermarktbesitzerin
"Brauchen Sie eine Tüte?" Heißt es jetzt an der Kasse, "ok, kostet 4 Cent. Da ist die Gebühr auf der Quittung."
Ein Supermarkt-Kunde in Athen findet's gut:
"Ich unterstütze diese Maßnahme, das ist der richtige Weg. Die Frage ist, ob sie auch umgesetzt wird. Weil es viele Geschäfte gibt, die für Plastiktüten nichts verlangen und grenzenlos welche ausgeben."
Viele Kunden maulen aber erst mal über die zusätzlichen Kosten, die sich im kommenden Jahr nochmal gut verdoppeln sollen.
Eleni Vlachou, Supermarket-Besitzerin:
"Sie ärgern sich über die Maßnahme, nicht weil sie nicht die Umwelt schützen wollen, sondern weil sie glauben, dass nur wieder eine weitere Steuer auferlegt wird - und dies sei der Weg, sie einzusammeln"
EU-RICHTLINIE
Die Europäische Union zielt in einer Richtlinie aus dem Jahr 2015 darauf ab, dass jeder bis 2019 nur noch 90 Tüten pro Jahr verbraucht, (und bis 2025 nur noch 40). Die EU insgesamt ist zur Zeit etwa bei der doppelten Anzahl (98,6 Milliarden insgesamt/193 pro Person), Griechenland bei der dreifachen (242 bis 363).
MEERESVÖGEL VERSCHLUCKEN PLASTIK
Laut Giorgos Papatheodorou, Professor an der Universität Patras, ist seit gut zehn Jahren bekannt, dass Kunststoffe die Meeresumwelt bedrohen. Mehr als 600 Arten maritimer Lebewesen seien bereits beeinträchtigt, während mehr als 50 Arten systematisch Kunststoffe verschluckten. Bis 2050 werde so gut wie jeder Meeresvogel Plastik geschluckt haben.
Zusätzlich verändere Plastik die Unterschicht des Meeresbodens, was die Biodiversität ernsthaft belaste. Im Saronischen Golf rechnet Papatheodorou mit 3.500 Tonnen Müll pro Quadratkilometer, wobei Plastiktüten, Flaschen und Aluminium vorherrschten und diese Zahl Jahr für Jahr zuzunehmen scheine.
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Ioannis Karagiorgas, su