Verwirrung um Lawrow-Aussage zum Ukraine-Krieg

Verwirrung um Lawrow-Aussage zum Ukraine-Krieg
Von Euronews
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Hat Russlands Außenminister zugegeben, dass reguläre russische Soldaten im Donbass kämpfen? Darüber wird gerade eifrig diskutiert.

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Verwirrung um eine mögliche Aussage des russischen Außenministers Sergej Lawrow.

Sein Ministerium verbreitete die englische Übersetzung einer Rede.

Und laut dieser Übersetzung sagte Lawrow bei einem Auftritt vergangene Woche: “Ich habe viel Kritik gelesen und gehört an unserer Entscheidung, in den Kampf im Donbass und in Syrien einzugreifen”.

Inzwischen wird unter anderem im Internet darüber diskutiert, ob Lawrow damit – womöglich unbeabsichtigt – einen russischen Miliäreinsatz in der Ostukraine eingestanden hat.

Das Ministerium äußerte sich bisher nicht. Im russischen Originaltext ist die Aussage weniger deutlich. Da heißt es: “Ich habe gelesen und höre bis jetzt Kritik daran, dass es falsch war, uns in den Konflikt im Donbass, in den syrischen Konflikt einzumischen”. Das verwendete Verb lässt sich mit “einmischen” übersetzen, aber auch mit “verwickelt werden”.

Moskau streitet seit 2014 ab, dass reguläre russische Soldaten in der Ostukraine mit den Separatisten gegen die Kiewer Regierungstruppen kämpfen. Präsident Wladimir Putin gestand Ende 2015 nur ein, es gebe dort Militärangehörige für besondere Aufgaben.

Gleichzeitig kann der Nachschub der Separatisten an Kämpfern, Munition und mittlerweile hochmodernen Waffen nur über die offene Grenze mit Russland in den Donbass kommen. Es gibt inzwischen zahlreiche Hinweise darauf, dass die russische Armee im Donbass kämpft.

Die Ukraine nahm nach Presseberichten vor einigen Tagen nahe Luhansk einen russischen Zeitsoldaten fest. Die Mutter des Gefangenen bestätigte, dass er Soldat sei; das russische Verteidigungsministerium dementierte.

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