Volvo will nur noch Stromer bauen

Volvo will nur noch Stromer bauen
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
WERBUNG

Fossil-Verbrenner sind out, es lebe Elektro: Das bestreitet kaum ein Autobauer oder Experte. Nur: Wie schnell geht das? Volvo jedenfalls will sich ab sofort Schritt für Schritt vom reinen Verbrennungsmotor verabschieden.

Von 2019 an werde jedes neue Volvo-Modell einen Elektromotor haben – und sei es auch in Kombination mit einem Verbrennungsmotor. Sechs Jahre später wolle Volvo – bislang ein kleinerer Hersteller mit mehr als 80 Prozent Dieselanteil – eine Million Elektrofahrzeuge verkaufen. 2016 hat Volvo insgesamt gut 534.000 Autos abgesetzt.

We are committed to electrification, so from 2019 all new Volvo car models will include an electric motor. #VolvoCarsEVspic.twitter.com/FWGVKyAdgo

— Volvo Cars (@volvocarsglobal) 5 juillet 2017

Verglichen damit, betrieben die deutschen Hersteller eine «komische Fächerstrategie» von Elektromobilität und Verbrennungsmotoren, kritisierte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer, «das kann man auch übersetzen mit Verzetteln». Damit würden VW, Daimler, BMW und Co. langsamer und verschwendeten Geld. Auch Grünen-Chef Cem Özdemir forderte, die Volvo-Initiative müsse Antrieb für die deutschen Hersteller sein.

Bei Daimler sollen Elektroautos bis 2025 zwar bis zu 25 Prozent des Absatzes ausmachen – das heißt aber auch, dass mindestens 75 Prozent der Fahrzeuge weiter einen Benzin- oder Dieselmotor haben. Auch Volkswagen- Konzernchef Matthias Müller rechnete im April damit, dass noch 2025 drei von vier Neuwagen mit Benzin oder Diesel angetrieben würden – bei weltweit gut zehn Millionen verkauften Autos.

CHINESEN BESTIMMEN DIE RICHTUNG

Bei Volvo klingt es dagegen nach dem ganz großen Aufräumen angesichts von Diesel-Skandal und Verunsicherung der Kunden: Ein «neues Kapitel der Autogeschichte» solle aufgeschlagen werden, so Volvo-Chef Hakan Samuelsson. «Volvo ist eine bekannte Marke, das hat symbolische Wirkung», meinte Branchenkenner Stefan Bratzel. «Der chinesische Markt wird sicher der Treiber sein», glaubt Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Geislingen. «Da ist Volvo über Geely sehr stark.» Der chinesische Autobauer hatte die Schweden 2010 übernommen. Auch Dudenhöffer ist überzeugt: «China definiert die Regeln der Autoindustrie.»

su mit dpa

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Ex-Krypto-Mogul Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt

Europas Waffenimporte fast verdoppelt, Frankreich überholt Russland beim Export von Waffen

Kritik an Rentenvorhaben: Brüsseler Rentenplan funktioniert nicht