Schlechtes Essen auf Mallorca? Britinnen wegen Betrugs festgenommen

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Von Euronews
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Mutter und Tochter sollen Drahtzieherinnen hinter einem Betrugsskandal sein.

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Auf Mallorca hat die Polizei zwei Britinnen festgenommen, die verdächtigt werden, Drahtzieherinnen eines Betrugsskandals zu sein.

Deborah C. (59) und ihre Tochter Laura J. (28) sollen britische Urlauber auf der spanischen Ferieninsel dazu angestiftet haben, sich über Lebensmittelvergiftungen zu beschweren, um von Hotels Entschädigungen einzuklagen.

Mit den beiden Frauen sollen acht weitere Verdächtige in Palma de Mallorca vor Gericht gestellt werden. In Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Betrugsskandal haben Ermittler zudem mehrere Häuser durchsucht.

Laut Medienberichten wurde der Fall bereits seit einigen Monaten untersucht, nachdem mehrere Hoteliers sich beschwert hatten.

Der mutmaßliche Betrug scheint kein isoliertes Problem darzustellen. Nach Angaben des Verbands der britischen Reisebüros (ABTA) sind die Entschädigungsklagen britischer Urlauber in den vergangenen drei Jahren um mehr als 500 % gestiegen. Gleichzeitig seien die tatsächlichen Fälle von gemeldeten Lebensmittelvergiftungen in den Hotels vor Ort zurückgegangen.

Ein Hotelverband auf Mallorca schätzt, dass falsche Behauptungen wegen Lebensmittelvergiftungen seine Mitglieder im Jahr 2016 etwa 45 Millionen Euro gekostet haben.

In britischen Medien berichtete ein Hotelier, obwohl er auch viele deutsche und niederländische Gäste habe, würden sich nur britische Urlaubern über Lebensmittelvergiftungen beschweren – und das erst nach der Heimkehr.

Laut ABTA haben einige Hotels in Spanien und der Türkei ihre All-Inclusive-Angebote, bei denen das Hotel für alle Mahlzeiten verantwortlich ist, wegen der Kosten von weitgehend betrügerischen Schadensersatzansprüchen eingestellt.

Der Verband drängt den britischen Gesetzgeber Anwaltsgebühren zu begrenzen, die für Schadensersatzklagen im Ausland erhoben werden können.

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