Hacker erbeuten Insider-Daten der US-Börsenaufsicht SEC

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Von Euronews
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Vor den anderen kaufen oder verkaufen: Insider-Informationen können an der Börse Millionen wert sein

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Unruhe an den US-Börsen: Unbekannte Hacker sind im vergangenen Jahr in
Systeme der US-Börsenaufsicht SEC (United States Securities and Exchange Commission), Washington, eingedrungen und haben erbeutete
vertrauliche Firmeninformationen möglicherweise für verbotene Insidergeschäfte benutzt.
Die Schwachstelle, die das ermöglicht habe, sei schnell geschlossen
worden, so die SEC in der Nacht zum Donnerstag.

Unsafe at any speed: Hackers breached SEC system, may have used info for insider trading. #ThursdayThoughtshttps://t.co/SakyXQ0SJ4pic.twitter.com/jSTnCeDp4Z

— Bill Auclair (@bill_auclair) 21 septembre 2017

SEC WOLLTE EIGENTLICH CYBERKRIMINALITÄT BEKÄMPFEN

Der neue SEC-Chef Jay Clayton hatte die Bekämpfung der Cyberkriminalität zu einem seiner Hauptziele erklärt. Die Hacker drangen die wichtige SEC-Datenbank EDGAR ein, in der Millionen von Unternehmensmitteilungen gesammelt werden, darunter potenziell marktbewegende Informationen wie Quartalsberichte und Fusionspläne. Nach SEC-Darstellung gelang den Angreifern dank eines Softwarefehlers der Zugang zu Daten, die nicht öffentlich zugänglich sind.

SEC Discloses Hackers Broke Into Edgar Corporate Filing System Last Year https://t.co/BixBrvdW50pic.twitter.com/2nmcVD6czr

— Hacker Spy Network (@HackerSpyNet1) 21 septembre 2017

Bei der Börsenaufsicht werden Geschäftszahlen und für den Aktienkurs
relevante Informationen von Unternehmen veröffentlicht. Sie lagern
dafür zum Teil auf den Servern bereits bevor sie freigeschaltet
werden. Der Angriff sei der SEC schon 2016 aufgefallen, erst im
August dieses Jahres habe sie aber festgestellt, dass die Daten
möglicherweise für Aktiengeschäfte verwendet wurden, hieß es.

SEC says it was breached last year, possibly enabling insider trading https://t.co/rZeJhkMYkVpic.twitter.com/rMXcIPXtTk

— Robert Hackett (@rhhackett) 21 septembre 2017

DRAKONISCHE STRAFEN FÜR INSIDERHANDEL

Die SEC greift bei sogenanntem Insiderhandel – Aktiengeschäften auf
Basis öffentlich nicht verfügbarer Informationen – normalerweise hart
durch – bis hin zu Gefängnisstrafen.

Zu den prominenteren Fällen gehörte die amerikanische
Lifestyle-Ikone Martha Stewart, die Aktien eines Pharmaunternehmens
nach dem Hinweis des befreundeten Firmenchefs verkaufte und ins
Gefängnis musste. Meist werden Mitarbeiter von Unternehmen überführt,
wie etwa eine Disney-Sekretärin, die noch vertrauliche Quartalszahlen
an ihren Freund weiterreichte. Im vergangenen Jahr verklagte die SEC
aber auch chinesische Händler, die in Computersysteme von
Anwaltsfirmen eingedrungen und mit den gestohlenen Informationen von
deren Firmenkunden mehrere Millionen Gewinn gemacht haben sollen.

Government watchdog identified several weaknesses in SEC systems after hack in 2016 https://t.co/pGuBnecuIZpic.twitter.com/Fwz8cttYTe

— Nishant Shastry (@nishant_shastry) 21 septembre 2017

Ein Kongressgremium hatte der SEC im Juli ein “unnötiges Risiko” durch Schwächen in den Informationssystemen bescheinigt.

Sigrid Ulrich mit dpa, Reuters

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