Jetzt steht es fest: Die Kurden im Nordirak haben mehrheitlich für eine Abspaltung gestimmt. Nun wollen sie verhandeln, doch aus Bagdad und dem Ausland weht Gegenwind.
Gefeiert haben sie schon, bevor das Ergebnis überhaupt feststand. Doch jetzt habe die Kurden in Nordirak auch offiziell Grund zur Freude. Die Mehrheit der Stimmberechtigten hat Ja zu einem unabhängigen Staat gesagt. Das hat der Präsident der autonomen Region Kurdistan, Massud Barsani, bekanntgegeben.
Er setzt nun auf Verhandlungen mit Bagdad: „Statt Drohungen und Strafen fordere ich Sie zu einem ernsthaften Dialog auf. Und lassen Sie uns die Zeit nehmen, die wir brauchen. Lassen Sie uns gute Nachbarn sein. Und auch mit den angrenzenden Staaten wollen wir keine Probleme haben. Es ist besser, mit uns zu kooperieren und die Probleme zwischen Erbil und Bagdad zu lösen.“
Doch nach Kooperation sieht es bisher weder im In- noch im Ausland aus. Die Türkei und Irak ließen an der Grenze gemeinsam Soldaten zu einem Militärmanöver aufmarschieren. Auch der Iran reagierte und machte die Land- und Luftgrenzen zum Nordirak dicht. Die Nachbarn befürchten, dass von der Autonomiebestrebung in Irak eine Art Sogwirkung für die Kurden im eigenen Land ausgehen könnte.