Mehrere internationale Fluglinien haben ihre Flüge ins nordirakische Erbil vorerst eingestellt. Unter ihnen sind die Austrian Airlines und die Lufthansa, aber auch Gesellschaften aus dem Nahen Osten.
Sie reagieren damit auf ein von der irakischen Luftfahrtbehörde verhängtes Flugverbot in den Nordirak. Hintergrund: Die mehrheitlich kurdische Bevölkerung hatte sich in einem Referendum für die Unabhängigkeit des Nordiraks ausgesprochen, die irakische Regierung erkennt die Abstimmung aber nicht an.
Auch Turkish Airlines fliegt Erbil nicht mehr an. In der Türkei wurde das Referendum mit besonderem Argwohn betrachtet. Dort befürchtet man eine Signalwirkung für die Kurden im eigenen Land. “Das Referendum ist nach irakischen und internationalen Gesetzen illegal”, sagte dann auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, “leider hat die Regionalregierung diesen Fehler begangen. Es ist sehr wichtig, dass sich die internationale Gemeinschaft für die territoriale und politische Einheit des Iraks einsetzt.”
Am Mittwoch hatte Bagdad die kurdische Autonomieregierung aufgefordert, die Kontrolle über die Flughäfen an die Zentralregierung abzugeben, da sonst ein Flugverbot ausgesprochen werde. Am Freitag betonte das Büro von Ministerpräsident Haider al-Abadi, dass die angestrebte Kontrolle über die Luft- und Landgrenzen dazu dienen solle, den Verkehr von Menschen und Gütern zu kontrollieren und Schmuggel zu verhindern.