Zunächst hat niemand die Verantwortung für die Drohnenangriffe auf Ölfelder in den Kurdengebieten im Irak übernommen.
In den vergangenen Wochen sind der Irak und insbesondere die irakischen Kurdengebiete von einer Welle der Drohnen- und Raketenangriffe erschüttert worden. Zunächst hat sich niemand zu den Angriffen bekannt.
Örtliche Behörden im Nordirak teilten mit, dass am Mittwoch um 6:00 Uhr und 6:15 Uhr zwei Angriffsdrohnen das Ölfeld in der Region Zaxo (auch: Zakho) unweit der Grenze zur Türkei getroffen haben, das von einem norwegischen Öl- und Gasunternehmen betrieben wird.
Um 7:00 Uhr traf nach Angaben der Sicherheitsbehörde auch eine weitere Angriffsdrohne ein Ölfeld in Tauke in derselben Gegend. Bei diesen Drohnenattacken wurde niemand verletzt, aber es entstand erheblicher Sachschaden.
Der irakische Anti-Terror-Dienst teilte außerdem mit, dass um 7:14 Uhr eine Angriffsdrohne ein Ölfeld in der Provinz Dahuk getroffen habe.
Wichtige Ölexportpipeline in die Türkei ist seit 2023 aufgrund von Rechtsstreitigkeiten und technischen Problemen geschlossen.
Drohnenangriffe auf Ölfelder im Irak haben der in der vergangenen Woche in der Region zugenommen.
Die Angriffe erfolgten zu einer Zeit, in der sich die Spannungen zwischen Bagdad und Erbil, der Hauptstadt der Kurdenregion, wegen der Ölexporte verschärfen und eine wichtige Ölexportpipeline in die Türkei aufgrund von Rechtsstreitigkeiten und technischen Problemen seit 2023 geschlossen ist.
Kurden sehen irakische Milizen hinter den Anschlägen
Anfang des Monats beschuldigte die kurdische Regionalregierung die Volksmobilisierungskräfte, eine Koalition von schiitischen Milizen, die mit dem Iran verbündet sind und offiziell unter der Kontrolle der irakischen Armee stehen, Drohnenangriffe durchzuführen. Die irakische Armee erklärte hingegen, dass die Anschuldigung „ohne Beweise“ erhoben worden sei.
Zuletzt gab es auch Berichte über den Abschuss einer Drohne unbekannter Herkunft in der Nähe des internationalen Flughafens von Erbil, auf dem die US-geführten Koalitionstruppen stationiert sind.
Das irakische Kurdistan will sich als relativ stabile Region in dem unruhigen Land präsentieren und versucht, aufgrund seiner engen Verbindungen zu den USA und europäischen Ländern, ausländische Investoren anzuziehen.
Der Drohnenangriff vom Dienstag erfolgte wenige Stunden vor der Unterzeichnung eines Vertrags zur Erschließung eines Ölfeldes durch das US-Unternehmen HKN Energy.