Die 67-Jährige war unmittelbar nach einer Drogenrazzia mit einer kleinen Reisegruppe in Rocinha unterwegs.
In Rio de Janeiro ist eine spanische Touristin beim Besuch der Favela Rocinha von Militärpolizisten erschossen worden. Die 67-Jährige war unmittelbar nach einer Drogenrazzia mit einer kleinen Reisegruppe unterwegs.
Weil das Touristenfahrzeug nicht gleich anhielt, eröffneten die Polizisten das Feuer. Die Frau wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo sie verstarb. In der größten Favela der Olympiastadt von 2016 ist die Lage seit Wochen extrem angespannt, Polizei und Soldaten versuchen mit Razzien und Kampfeinsätzen, die Macht der Drogenbanden zu brechen. Rocinha ist aber auch bis heute ein beliebtes Ausflugsziel von Touristen.
Die Gruppe hätte nicht zu diesem Zeitpunkt vor Ort sein dürfen, sagt Valéria Aragão von der für Tourismus zuständigen Polizeiabteilung. Man erwäge juristische Schritte gegen den Reiseleiter. “Die spanischen Touristen wussten, dass es eine Favela ist, hatten aber nach eigenen Angaben keine Ahnung, dass es auch ein Konfliktgebiet ist. Sie dachten, das Gebiet sei ‘befriedet’ worden und für Touristen unbedenklich. Als sie die Polizeikräfte sahen, fühlten sie sich in Sicherheit. Dabei war genau das Gegenteil der Fall.”
Wegen starker Sparzwänge unter anderem bei der Polizei hat sich im Jahr nach Olympia die Sicherheitslage sehr verschlechtert, die Regierung hat 8500 Soldaten geschickt, die bis Anfang 2018 helfen sollen, Gewalt und Kriminalität einzudämmen.
O Globo reporting that a Spanish tourist has been shot dead in Rio’s Rocinha favela. https://t.co/biOcB5Tk9u
— Dom Phillips (@domphillips) 23 octobre 2017
Tragisch und nicht entschuldbar. Tourismus in Favelas – Armuts-Sightseeing – finde ich töricht und zumindest… https://t.co/LNriqMLCnC
— Travel Tribe (@rdfrommer) 24 octobre 2017