Nach Shitstorm: Ikea entschuldigt sich für "sexistische" Werbung in China

Nach Shitstorm: Ikea entschuldigt sich für "sexistische" Werbung in China
Von Alexandra Leistner
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Der Werbefilm sorgte für einen Aufschrei im bei Chinesen beliebten sozialen Netzwerk Weibo.

WERBUNG

Das schwedische Möbelhaus Ikea hat angekündigt, eine umstrittene Werbung in China nicht mehr auszustrahlen. Zahlreiche Menschen hatten sie im Internet als “sexistisch” kritisiert.

In dem 30 Sekunden langen Film sagt eine chinesische Mutter zu ihrer Tochter “so lange du keinen Freund nach Hause bringst, bin ich nicht deine Mutter”. Daraufhin klingelt es an der Tür und das Mädchen lässt einen Mann herein, der offenbar ihr Freund ist.

Die Eltern, erfreut über die Neuigkeiten der Tochter, dekorieren kurzerhand das Wohnzimmer um: Decken den Tisch neu, stellen Kerzen, frische Blumen und eine neue Lampe auf. Das Ganze mit Hilfe von Ikea-Produkten.

Anschließend wird der Slogan: “Genieße jeden Tag” eingeblendet.

Die Werbung stieß im Internet auf heftige Kritik: In dem in China beliebten sozialen Netzwerk Weibo lehnten zahlreiche Menschen sie als “sexistisch”, “enttäuschend” und “verdreht” ab.

Ein Nutzer fragte: “Ich wüsste gerne mal, ob sie sich trauen würden, solch eine Werbung in Schweden zu senden?”.

“Ob man einen Partner hat oder nicht, ist die Sache jedes einzelnen und nicht die eines Unternehmens. Da braucht es keine Einmischung und noch viel weniger eine Werbung”, schrieb ein Weibo-Nutzer, der mehr als sechs Millionen Follower hat. Sein Post wurde über 4.000 Mal geliked und 3.000 Mal geteilt.

Ikea zeigte sich einsichtig. In einem Statement auf Weibo entschuldigte sich der Konzern. Geschlechtergleichstellung sei ein wesentlicher Bestandteil der Kultur und der Werte des Unternehmens.

Das schwedische Möbelhaus schrieb, man sei dankbar für das “ehrliche Feedback”, das eine gute Gelegenheit sei, “zu lernen und es in der Zukunft besser zu machen”.

IKEA China sees PR disaster when ad in part essentially says unmarried women are worthless. Shocked if China mkt head isn’t fired yet. pic.twitter.com/4rmkWtqc4U

— Benjamin Qiu (@benjaminqiu) 25. Oktober 2017

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