"Rechte Stickerei" im Panzersitz? Sachsens Polizei reagiert auf Shitstorm

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Von Alexandra Leistner
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Frakturschrift, Lorbeerkranz und altes Wappen. Das Logo in den Sitzen der neuen Survivor R-Panzer ist im Internet auf viele kritische Stimmen gestoßen.

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Das Innenministerium in Sachsen hat Kritik an der Stickerei in den neuen Panzerwägen zurückgewiesen, will die Verwendung des umstrittenen Logos aber überdenken.

Das Bundesland hatte zwei 17 Tonnen schwere "Survivor R"-Fahrzeuge bestellt. Sie sollen bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen genutzt werden. 

Nach der Übergabe des ersten Panzers am Freitag wurde in sozialen Medien ein Bild der Stickerei in den Rückenlehnen der Sitze veröffentlicht. Ein Lokaljournalist postete das Bild der Sitzbezüge auf Twitter.

Daraufhin hagelte es Kritik: Der Schrifttyp und das Wappen erinnerten an die Zeit des Nationalsozialismus, so der Vorwurf. 

Das wies die Landesregierung nun zurück. Diese Assoziationen seien "keinesfalls gewollt", schrieb das Innenministerium am Montag auf Twitter.

Der Sachverhalt sei jetzt geklärt, heißt es in der Erklärung. "Der Sitzhersteller hat dem Landeskriminalamt angeboten, die Sitze mit einem Logo kostenneutral zu besticken." Daraufhin habe die Behörde eine Vorlage geliefert. Das Wappen zeige Leipziger Löwen, wegen des Standorts des SEK, "Krone" sei der Funkrufnamen des SEK.

Damit revidierte die Regierung eine vorherige Stellungnahme, in der es hieß das Fahrzeug sei "vom Hersteller so ausgeliefert" worden. 

Auf die Verwendung der Schriftart ging die Behörde nicht weiter ein.

Man wolle nun die Verwendung des "intern verwendeten Logos" als Konsequenz der Kritik überdenken.

Aus Auszug der Kritik in den sozialen Netzwerken.

Satiriker Jan Böhmermann antwortete auf die erste Stellungnahme des sächsischen Innenministeriums.

"Das Wappen auf dem Sitz des #Survivor der Polizei #Sachsen ist aus der Zeit des Königreichs Sachsen.  Die Frakturschrift bei einer deutschen Polizeieinheit ist zumindest dumm", schrieb ein Journalist der Funke-Mediengruppe.

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