Österreich und Italien streiten um Doppelpass

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Teile von Südtirols deutscher Minderheit begrüßen Angebot der neuen Regierung in Wien

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Die neue österreiche Regierung will der deutschsprachigen Bevölkerung in der norditalienischen Region Alto Adige oder Südtirol die doppelte Staatsbürgerschaft anbieten. Die Region wurde nach dem ersten Weltkrieg von Österreich an Italien abgetreten und Deutschsprachige sind dort weiterhin in der Mehrheit. In einem Interview mit Euronews begrüßt Eva Klotz von der Partei Südtiroler Freiheit das Angebot der neuen Regierung in Wien .

Eva Klotz: "Wir haben uns immer für die doppelte Staatsbürgerschaft eingesetzt. Sie ist für uns eine wichtige Verbindung zu unserem österreichischen Vaterland. Unseren Vätern wurde die österreichische Staatsbürgerschaft mit Gewalt und gegen ihren Willen genommen. Es gibt viele Menschen in Südtirol, die Österreich die Treue halten."

Euronews: "Wenn wir Sie richtig verstehen, wollen Sie alte Wunden heilen und Ihren Frieden machen mit der historischen Entwicklung?"

Eva Klotz: "Die Wunden werden nicht sofort heilen. Das ist nur möglich, wenn die Menschen in Südtirol in einem Referendum entschieden haben, ob sie in Italien bleiben, nach Österreich zurückkehren oder einen unabhängigen Staat gründen wollen."

Euronews: "Das ist eine Botschaft an Europa, oder?"

Eva Klotz: "Wie erleben ja gerade das skandalöse Verhalten Europas gegenüber Katalonien. Dieses Europa, das die Macht der Nationalstaaten um jeden Preis erhalten will, ist wirklich reaktionär. Die Völker müssen daher einen Weg finden, natürlich mit demokratischen und friedlichen Mitteln, um Europa zu verändern. Es muss moderner und demokratischer werden. Statt des gegenwärtigen Flickwerks aus Nationalstaaten brauchen wir ein Modell, in dem die Völker entscheiden, ob sie Teil eines Staates bleiben wollen oder nicht."

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