Brief an Siemens-Familie: "Aktionärsinteressen geopfert"

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Von Carolin Kuter
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Im Kampf um die Abwendung der Kürzungen bei Siemens haben sich die Betriebsratchefs an die Gründerfamilie gewendet. Darin werfen sie dem Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser mangelnde Transparenz, Scheinheiligkeit und Verantwortungslosigkeit vor.

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Im Kampf um die Abwendung der Stellenkürzungen bei Siemens haben sich die Betriebsratchefs an die Gründerfamilie gewendet. In einem Brief werfen sie dem Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser mangelnde Transparenz, Scheinheiligkeit und Verantwortungslosigkeit vor. Die Beschäftigten würden ohne wirtschaftliche Not Aktionärsinteressen und Margenzielen geopfert, was sicher nicht im Sinne des Firmengründers sei. Daher die Bitte an die Familie, sich gegen diese Fehlentwicklung zu stellen.

Rückendeckung für Kaeser kam am Donnerstag von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme. Er verteidigte den Stellenabbau als unausweichlich. Die Nachfrage sei dramatisch eingebrochen und werde nicht wieder an das alte Niveau herankommen. Für die Mitarbeiter sollten Lösungen gefunden werden.

Siemens hatte vor einem Monat angekündigt, trotz hoher Gewinne und neuer Großaufträge weltweit 6900 Stellen abbauen zu wollen - davon etwa die Hälfte in Deutschland. Zwei Standorte in Sachsen sollten zunächst komplett geschlossen werden. Nach einem Besuch des Werks in Görlitz am Dienstag sagte Kaeser jedoch, es wäre schade, den Standort zu verlieren. Der Manager war auch aus der Politik stark für die Kürzungspläne kritisiert worden.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte nach einem Treffen mit Kaeser er sehe "gute Chancen" für die Werke in seinem Bundesland.
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