Die Gegner der Unabhängigkeit von Katalonien machen weiter mobil, jetzt ist der Theaterdirektor Albert Boadella - aus dem Exil in Madrid - zum Präsidenten von Tabarnia ernannt worden.
Alles absurdes Theater? Die Gegner der Unabhängigkeit von Katalonien haben an diesem Dienstag den Theaterdirektor Albert Boadella zum "Präsidenten von Tabarnia" ernannt. Tabarnia ist der Kunstname für die - vorwiegend städtischen katalanischen Regionen -, in denen die Gegner der Unabhängigkeit in der Mehrheit sind.
Der 74 Jahre alte Pantomime, Theater- und Filmautor Albert Boadella wurde vom "Exil in Madrid" aus in sein symbolisches Amt eingeführt. Diese Zeremonie war eine Anspielung darauf, dass der bei den Wahlen vom 21. Dezember 2017 erfolgreiche, aber zuvor von der Zentralregierung in Madrid abgesetzte Regierungschef Carles Puigdemont zuletzt angekündigt hatte, die Regierunggeschäfte in Barcelona vom Exil in Brüssel aus per Skype führen zu wollen. Die Rede von Albert Boadella wurde per Skype übertragen.
Die Kampagne für eine "unabhängiges Tabarnia" benutzt die Argumente der Befürworter der Unabhängigkeit von Katalonien gegen sie. So sagen die Anhänger von Tabarnia, dass die Bewohner der Städte mehr erwirtschaften als die Menschen auf dem Land - und dass sie deshalb ihre Steuerüberschüsse für sich behalten wollen.
Albert Boadella sagte bei der Übernahme seines symbolischen Amtes, er wolle "der absurden Unabhängigkeit den Spiegel vorhalten."
Auf Twitter gibt es auch einen @superboadella, dieser hat allerdings seit dem 18. Dezember nicht mehr getwittert.
Vor dem Jahreswechsel hatte die Bewegung hinter Tabarnia besonders im Internet überraschend viel Erfolg.