Zwischen Satire und Ernst: "Tabarnia" ist derzeit in den spanischsprachigen sozialen Netzwerken eines der meistverwendeten Schlagwörter.
Unabhängig von den Unabhängigen? Die autonome Region Katalonien ist seit Monaten wegen ihrer Unabhängigkeitsbewegung in den Schlagzeilen. Jetzt wollen sich Gegner der Separatisten mit ihrer “Region“ zwischen Barcelona und Tarragona von Katalonien abspalten.
Eine Petition auf der Plattform change.org – die sich zwischen Satire und Ernst bewegt - hatte am Mittwochnachmittag (17 Uhr) bereits 75.000 Unterschriften.
In dem Text zur Petition wird die Region als „in vielen Hinsichten anders als der Rest der Region“ beschrieben. Die geografischen Grenzen von „Tabarnia“ seien die der ehemaligen Grafschaft Barcelona. Tabarnia ist ein Kofferwort aus Tarragona und Barcelona.
Mehrere 100.000 Tweets wurden zu dem Thema veröffentlicht. Doch nach Monaten der Instabilität in der Region fragen sich viele Nutzer in den sozialen Netzwerken, ob die Initiative ein Witz ist.
"Wenn Tabarnia ein Witz ist, dann ein sehr ernster", meint Manuel Arias.
"Tabarnia, eine große Bedrohung für den Separatismus."
Die Gründer der neuen Unabhängigkeitsbewegung wollen anders als die Separatisten um Carles Puigdemont weiter zu Spanien gehören. Hinter der Initiative steht die Bürgerplattform Barcelona is not Catalonia, dort werden die Einwohner Tabarnias als „zweisprachig, kosmopolitisch, wohlhabend, meist nicht separatistisch und aufgeschlossen“ beschrieben.
Sowohl in Barcelona als auch in Tarragona gewannen die Unabhängigkeitsgegner der Partei Cuidadanos die meisten Stimmen bei der Regionalwahl am 21. Dezember.
Nach dem großen Medienerfolg planen die "Tabarnisten" jetzt unter anderem das Design einer eigenen Flagge sowie die Gründung der "Gemeinschaft von Gemeinden für die Autonomie Tabarnias".
Auch ein Paypal-Account für das Sammeln von Spenden wurde eingerichtet.
Doch ein Debatte, etwa auf politischer Ebene, fand bisher nicht außerhalb der Twittersphäre statt.