Mit Blick auf die jüngsten regimekritischen Proteste sprach sich der moderate Regierungschef zudem für mehr Pluralismus und mehr politische Teilhabe aus.
Im Iran wurde an diesem Sonntag der 39. Jahrestag der islamischen Revolution gefeiert, wie gewohnt mit anti-amerikanischen Parolen und Masskundgebungen in Teheran und anderen Städten.
Dennoch hat dieser Revolutionstag einen etwas bitteren Beigeschmack: Anfang Januar war das Land von Protesten gegen die Regierung erschüttert worden. Dem versuchte Präsident Hassan Rohani in seiner Ansprache Rechnung zu tragen und rief die Menschen am Jahrestag zur Einheit auf.
"Wir haben einige Menschen vom Revolutionszug gestoßen, die wir mit an Bord hätten behalten können", so Rohani. "Heute sollten wir alle dazu einladen, auf den Zug des Erfolgs und des Sieges der Revolution zu steigen." Der moderate Regierungschef sprach sich zudem für mehr Pluralismus und mehr politische Teilhabe aus.
Bei den teils gewaltsamen Demonstrationen zum Jahresbeginn, die sich vor allem an der hohen Arbeitslosigkeit und den steigenden Lebenshaltungskosten entzündet hatten, wurden 25 Menschen getötet. Rohani hat seitdem wiederholt gemahnt, den vorwiegend jungen Demonstranten Gehör zu schenken.
Vor 39 Jahren, im Februar 1979 hatte ein Aufstand unter Revolutionsführer Ayatollah Khomeini zum Zusammenbruch der Monarchie geführt. Wegen der seither geltenden strengen islamischen Vorschriften leben die Iraner mit vielen politischen, aber auch erheblichen gesellschaftlichen Restriktionen.