Kurz in Bedrängnis: Minister-Mitarbeiter beurlaubt, neues Nazi-Liederbuch gefunden

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Der Pressereferent von FPÖ-Ressortchef Norbert Hofer hat sich öffentlich von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus distanziert. Zuvor hatte das Magazin "Falter" von einem judenfeindlichen Liedbuch in seiner Burschenschaft berichtet. Der Fall erinnert an den Skandal um Udo Landbauer.

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"Ihre Regierung ist uns nicht ganz koscher" - so fasste es in dieser Woche ein Transparent in einem Hörsaal der Universität Wien zusammen. Auf einer Veranstaltung diskutierten Teilnehmer aus den USA, Kanada, Israel und aus Europa über die Gefahren des Antisemitismus' unserer Tage. Die Machern des Transparents meinten damit das neue österreichische Kabinett um Kanzler Sebastian Kurz.

Minister-Mitarbeiter beurlaubt

Deren Mitarbeiter Herwig Götschober hat sich von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit distanziert. Der Pressereferent im FPÖ-geführten Verkehrsministerium, der sich mittlerweile selbst beurlaubt hat, steht an der Spitze der Wiener Burschenschaft 'Bruna Sudetia'. Der schlagenden Verbindung hatte das Wiener Magazin "Falter" zuvor vorgeworfen, auch in ihren Liedbüchern fänden sich antisemitische Texte. Ein ähnlicher Fall hatte vor wenigen Wochen für Aufsehen gesorgt. Verkehrsminister Norbert Hofer stellte sich nun hinter seinen Mitarbeiter.

Hausdurchsuchungen: unbekanntes Liederbuch gefunden

Nach dem "Falter"-Bericht hatte die zuständige Staatsanwaltschaft am Mittwoch Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet. Der Vorwurf lautet auf NS-Wiederbetätigung. Nach österreichischen Medienberichten wurden Hausdurchsuchungen in Räumlichkeiten der Burschenschaft durchgeführt. Verbindungschef Herwig Götschober gab gegenüber österreichischen Medien an, die Aktion habe drei Stunden gedauert. Dabei seien mehrere Kisten mit ihm unbekannten Inhalt beschlagnahmt worden. Es handele sich möglicherweise um den Nachlass verstorbener Mitglieder.

Nach einem Bericht des Magazins "Falter" fand die Polizei bei der Aktion ein "bisher unbekanntes Naziliederbuch".

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