Peitschenhiebe bei Belästigungen

Peitschenhiebe bei Belästigungen
Copyright Saman Salimian
Von Emma Beswick
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Männer, die sich in der Bahn breit machen. Frauen, die auf offener Straße angepöbelt werden. Eine Kampagne im Iran will auf Belästigungen im öffentlichen Raum aufmerksam machen.

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Im Iran geht eine Kampagne gegen Belästigung viral, nachdem sie am Sonntag von einem weiblichen Regierungsmitglied getweetet wurde.

Die Bilder beschreiben unangenehme Alltagssituationen: Frauen, die im Bus zurückweichen müssen, weil Männer mit gespreizten Beinen mehr Platz als nötig einnehmen - genannt Manspreading. Oder Menschen, die auf offener Straße Pöbeleien ausgesetzt sind.

Für den Fall, dass Frauen oder Kinder belästigt werden, sieht das iranische Gesetz Haftstrafen zwischen zwei und sechs Monaten oder 74 Peitschenhiebe vor. 

Dank Shahidkht Moravardi, der Sonderbeauftragten für Bürgerrechte, verbreitete sich die Kampagne in den sozialen Netzwerken. Der iranischen Journalistin Eelahe Mohammadi zufolge stammen die Bilder von Saman Salimian: "Überall in Städten werden Frauen belästigt. Teilt die Bilder, damit die Menschen endlich Bescheid wissen."

Für mehr Frauenrechte gehen derzeit im Iran zahlreiche Männer und Frauen auf die Straße, sie protestieren gegen das Schleier-Diktat. Ein Video zeigt eine Demonstrantin, die sich ihr Tuch vom Kopf reißt und es in die Luft wirft. Wie die iranische Journalistin Jila Baniyaghoob berichtete, saß die Frau eine Woche später mit gebrochenen Beinen im Gefängnis.

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