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Kenia: Gehirn-OP am falschen Patienten

Kenia: Gehirn-OP am falschen Patienten
Copyright  REUTERS/Thomas Mukoya
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Von Cornelia Trefflich mit Reuters
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In Kenia sind betroffene Ärzte und Pflegepersonal eines Krankenhauses vom Dienst suspendiert worden, nachdem sie den falschen Patienten am Gehirn operiert hatten.

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In Kenia sind Ärzte und Pflegepersonal eines Krankenhauses vom Dienst suspendiert worden, nachdem sie den falschen Patienten am Gehirn operiert hatten. 

Die Ärzte merkten zwei Stunden nach Beginn der Operation, dass sie den Schädel des falschen Mannes geöffnet hatten. Sie wollten ein Blutgerinnsel im Gehirn entfernen, das sie dort nicht finden konnten. Später stellte sich heraus, dass der Mann auf dem OP-Tisch lediglich eine nicht-invasive Behandlung gegen eine Schwellung bekommen sollte. Das Kenyatta-Krankenhaus in Nairobi bedauerte die Verwechslung "zutiefst".  Inzwischen gehe es aber beiden Patienten besser, versicherte Lily Koros, Leiterin des Krankenhauses gegenüber der Daily Nation .  

Zwei Krankenschwestern und zwei Ärzte - ein Chirurg und ein Anästhesist - seien vom Dienst suspendiert worden, teilte die Krankenhaus-Leitung mit. Man habe entsprechende Untersuchungen eingeleitet. Doch Kollegen und Mitglieder einer kenianischen Ärztegewerkschaft verteidigen ihre Kollegen - das Krankenhaus leide unter chronischem Personalmangel, die Arbeitsbedingungen seien unzumutbar. Außerdem gäbe es nicht genügend OP-Säle.

In einem Fernsehinterview sagte der Geschäftsführer der kenianischen Ärztegewerkschaft (KMPDU) Ouma Oluga, dass ein solcher Fall die Gefahren für Patienten enthülle, die drohen, wenn ein System am Rande der Kapazitätsgrenze arbeite. "Das sind Probleme des Systems. Sie können nicht den Ärzten oder dem Pflegepersonal angelastet werden." so Oluga. Personal- und Platzmangel fordere Fehler heraus. "Ärzte sind schlichtweg überfordert. Manchmal muss ein Arzt am Tag zwischen 10 und 19 Patienten operieren", sagte Oluga weiter.

Immer wieder kritisieren besonders staatlich angestellte Ärzte ihre schlechte Bezahlung und mangelhafte  Ausstattung der Krankenhäuser. Erst im vergangenen Jahr hatte die Regierung den Ärzten nach dreimonatigem Streik eine 2013 versprochene Lohnerhöhung gewährt.

Weitere Quellen • BBC, Daily Nation

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