Macron will Kurden in Nordsyrien unterstützen

Macron bei einer Rede in Paris
Macron bei einer Rede in Paris Copyright  Etienne Laurent/Pool via Reuters
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Von Christoph Wiesel
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Frankreich hat den kurdischen Milizen in Nordsyrien Unterstützung im Kampf gegen den IS zugesagt. In Ankara dürfte das zu Verstimmungen führen.

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Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat den kurdischen Milizen in Nordsyrien Unterstützung zugesagt. Frankreich wolle den Milizen dabei helfen, das Gebiet gegen den IS zu verteidigen, hieß es aus dem Elyséépalast.

Ein Wiedererstarken der Organisation müsse verhindert werden. Ob Macron dafür auch mehr französische Soldaten nach Nordsyrien schickt, blieb zunächst unklar.

Macron hatte sich in Paris erstmals mit Vertretern der Syrischen Demokratischen Streitkräfte getroffen. Sie werden von der Kurdenmiliz YPG angeführt und kämpfen in Nordsyrien gegen den IS. Ebenso wie die USA hat Frankreich die Streitkräfte mit Waffen ausgerüstet und ausgebildet. Außerdem hat Macron dutzende Spezialkräfte in der Region stationiert.

Von der Türkei wird das immer wieder scharf kritisiert. Sie will die kurdischen Milizen aus der Region vertreiben. Besonders die USA hat Ankara immer wieder aufgefordert, ihre Unterstützung der kurdischen Streitkräfte zu beenden.

Abu Ali Nejm, ein führendes Mitglied des Militärrats von Manbidsch, sagte: "Wir sind bereit, Manbidsch zu verteidigen. Aber es wird nicht leicht, wenn die USA ihre Verbündeten verlässt. Mehr als zweieinhalb Jahre arbeiten wir nun zusammen mit der Koalition. Wir haben Manbidsch gemeinsam befreit. Sie haben uns Rückversicherungen gegeben, wir haben einen gemeinsamen Vertrag, unsere Kräfte werden von der Koalition trainiert und bewaffnet."

In der Erklärung aus dem Büro Macrons hieß es, der Präsident biete an, zwischen Kurden und der Türkei zu vermitteln. Türkische Soldaten hatten zuletzt die nordsyrische Stadt Afrin gestürmt, die unter kurdischer Kontrolle war.

Auch in der syrischen Kurdenhochburg Manbidsch hat Ankara einen Einsatz angedroht. Dort sind auch US-Soldaten stationiert.

Weitere Quellen • DPA, AP

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