Baskische ETA erklärt all ihre "Strukturen für aufgelöst"

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Von Thomas Gahde mit dpa, afp, reuters
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Das geht aus einer schriftlichen Erklärung der baskischen Separatistenorganisation hervor, die spanischen Medien vorliegt.

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Die baskische Untergrundorganisation ETA (Euskadi Ta Askatasuna - Baskenland und Freiheit) hat ihre Auflösung bekannt gegeben. All ihre Strukturen seien "vollständig aufgelöst" worden sein, die ETA erkläre ihre politischen Aktivitäten für beendet - so teilt es die Organisation in einem Schreiben mit, das an baskische Institutionen und Verbände adressiert ist, und von der spanischen Online-Zeitung "eldiario.es" am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Erklärung soll schon am 16. April verfasst worden sein. Bereits vor mehreren Wochen hatte die Separatistenorganisation eine entsprechende Entscheidung angekündigt, rund 60 Jahre nach ihrer Gründung.

Mit der Bekanntgabe der vollständigen Auflösung der ETA war erst gegen Ende der Woche gerechnet worden: Offiziell soll die jetzige Entscheidung den Berichten zufolge am Freitag im Rahmen einer "internationalen Konferenz" in Cambo-les-Bains (französischer Teil des Baskenlandes) gemacht werden.

Mehr als 800 Opfer

Ein Schritt, der Jahrzehnten des bewaffneten Kampfes gegen den spanischen Zentralstaat folgt. Die ETA stellte sich gegen die Franco-Diktatur und kämpfte später für einen unabhängigen baskischen Staat im Norden Spaniens und im Südwesten Frankreichs. Über 800 Menschen kamen bei Anschlägen in Frankreich und Spanien ums Leben.

Im April hatte die ETA in einer von der baskischen Zeitung "Gara" veröffentlichten Erklärung geschrieben: "Infolge von Fehlern oder falschen Entscheidungen hat die ETA auch Opfer getroffen, die nicht direkt am Konflikt beteiligt waren. (...) Wir wissen, dass unsere Handlungen auch Bürgern und Bürgerinnen Schaden zugefügt haben, die keinerlei Verantwortung hatten. (...) Diese Menschen und ihre Familien bitten wir um Vergebung."

2011 hatte die ETA einen Gewaltverzicht angekündigt und anschließend einen Waffenstillstand erklärt. Im vergangenen April hatte sie damit begonnen, ihre Waffen den Behörden zu übergeben.

Weitere Quellen • eldiario.es, gara

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