Der mutmaßliche Terrorist von Lüttich hatte es nach Angaben von Ermittlern darauf abgesehen, dem belgischen Staat zu schaden, so der Chef der Lütticher Polizei.
Der mutmaßliche Terrorist von Lüttich hatte es nach Angaben von Ermittlern darauf abgesehen, dem belgischen Staat zu schaden. Der Mann habe keinen Amoklauf begehen wollen, "sondern Polizisten treffen wollen, also die Institution, den belgischen Staat", sagte der Chef der Lütticher Polizei, Christian Beaupère, am Dienstagabend.
"Es ist eindutig, dass es das Ziel des Attentäters war, die Polizei zu attackieren. Denn das ist es, was er zuerst getan hat. Er hat sich hinter den beiden Polizistinnen versteckt und sie dann brutal von hinten abgeschlachtet", so Beaupère.
Ein mutmaßlicher Terrorist hatte am Dienstag in Lüttich (Liège) zwei Polizistinnen und einen Mann in einem Auto erschossen, bevor er selbst von Sicherheitskräften getötet wurde. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.
Belgien war in der Vergangenheit das Ziel mehrerer terroristischer Attacken. Bei der schwersten davon töteten islamistische Extremisten in Brüssel am 22. März 2016 in der Metro sowie am Flughafen 32 Menschen. Die Terrorwarnstufe wurde erst vor einiger Zeit auf die zweitniedrigste von vier Stufen herabgesetzt. Daran soll sich vorerst nichts ändern, wie das zuständige Krisenzentrum mitteilte.
Der belgische König Philippe, Ministerpräsident Charles Michel und Innenminister Jan Jambon machten sich unmittelbar nach der Tat auf den Weg nach Lüttich. Sie besuchten unter anderem die verletzten Beamten im Krankenhaus. Die königliche Familie drückte den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser schrecklichen Tat", schrieb sie auf Twitter.
Premierminister Michel sprach von "feiger und blinder Gewalt": "All unsere Unterstützung für die Opfer und ihre Angehörigen." Bürgermeister Demeyer äußerte sich ähnlich und sprach von einem "besonders schmerzhaften Tag für Lüttich und die Bevölkerung". Im Rathaus wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt, für Mittwoch ist eine Schweigeminute geplant.