Ist die EU als Arbeitgeber für Deutsche unattraktiv? Nimmt man die Bewerberzahlen der vergangenen Jahre, scheint das so zu sein. Andere Länder sind dagegen überrepräsentiert.
Die EU-Verwaltung hat ein Problem, Angestellte aus allen Mitgliedsstaaten zu finden. Grob gesagt: Es gibt genügend Bewerber aus dem Süden, aber nicht aus dem Norden. Dieses regionale Ungleichgewicht hat sich im vergangenen Jahr noch verstärkt. Da ist zum Beispiel Stafano aus Italien, der die nötigen Prüfungen gerade bestanden hat. "Ich denke, das hier ist sehr interessant für Menschen in meinem Alter. In Italien wäre so ein Job unmöglich", sagt er
Von 2010 bis 2017 kamen fast 50.000 junge Menschen aus Italien nach der Uni zur EU. Auch Griechenland z.B. ist im Vergleich mit anderen Staaten überrepräsentiert. Es sind also vor allem Staaten, die besonders unter der Wirtschaftskrisse in diesem Zeitraum gelitten haben. Dort ist ein Einstiegsgehalt von 4.500 Euro nach der Uni sonst utopisch.
Auf der anderen Seite hat die EU als Arbeitgeber offenbar an Attraktivität in Frankreich und Deutschland eingebüßt. Die europäische Kommission hat angekündigt, sich um diese regionalen Unterschiede zu kümmern. Im Gespräch ist unter anderem eine Art Numerus Clausus für einzelne Staaten.